Kühl durch den Sommer: 12 coole Orte in und um Frankfurt

Regionales Engagement

16.07.2024

7 Minuten

Natur mitten in der Stadt, erfrischende Indoor-Aktivitäten, Ausflüge in die Region: Hier wartet Abkühlung im Sommer. Wir zeigen 12 – im wahrsten Sinne des Wortes – coole Orte in und um Frankfurt, jenseits von Badesee, Schwimmbad und Eisdiele.

Frankfurter Promenade und dem Schriftzug Frankfurt aus gelben Liegestühlen.

Autor: Mainova Redaktion


Freut euch auf folgende Themen:

Sucht ihr Abkühlung? Wir zeigen euch 12 coole Orte in und um Frankfurt, jenseits von Badesee, Schwimmbad und Eisdiele. Und ihr erfahrt, wie Hessenwasser den Regen nachmacht, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Viel Spaß mit unseren erfrischenden Tipps und Infos!

Von Schwedlersee bis Enkheimer Ried: Natur pur in der Stadt

Tipp 1: Der Schwedlersee – ein Idyll mitten im Osthafen

Mitten im Frankfurter Osthafen, zwischen Industriebetrieben und Lagerhallen, ist da plötzlich ein grünes Idyll: der Schwedlersee. Er wurde einst für eine geplante Erweiterung des Hafenbeckens ausgehoben, jedoch nie damit verbunden. Gespeist von Grundwasser, dient der nahezu quadratische und 2,40 m tiefe See seit 1920 als Vereinsbad des 1. Frankfurter Schwimmclubs 1891 e.V. Dank des Restaurants, das im Sommer immer wieder Konzerte und After-Work-Partys veranstaltet, ist er auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Im See baden dürfen allerdings nur Vereinsmitglieder. Wasser, Bäume und Büsche schaffen am nach dem Bauingenieur Johann Wilhelm Schwedler benannten Gewässer eine angenehme Atmosphäre. Dank Eisvogel, Kormoran, Libelle und Wasserschildkröte ist er auch ein Geschenk an die Biodiversität. Auf dem Weg zurück in die Innenstadt könnt ihr abends die Lichtinstallation am Mainova-Umspannwerk am Osthafenplatz begutachten.

Auf zum Schwedlersee

Schwedlersee in Frankfurt

Tipp 2: Das Enkheimer Ried – ein Naturschutzgebiet mitten in Frankfurt

Nach den Schwanheimer Dünen ist das Enkheimer Ried das größte Naturschutzgebiet in Frankfurt. Das 28,64 ha große Areal, eigentlich ein verlandeter Flussarm des Mains, steht bereits seit den 1930er Jahren unter Naturschutz. Es beheimatet zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen, wie die Europäische Sumpfschildkröte, die Orchidee Knabenkraut, Steinkauz und Kormoran. Ein 6 km langer Rundweg zeigt die Vielfalt vom Riedteich über Streuobstwiesen bis zum Enkheimer Wäldchen.

Das Enkheimer Ried entdecken

Tipp 3: Auf dem Hauptfriedhof – ein Landschaftsgarten voller Geschichte

Es ist ein faszinierender Moment: Sobald man den Frankfurter Hauptfriedhof durch den Haupteingang betreten hat, lässt man nicht nur mit jedem Schritt den Verkehr der Eckenheimer Landstraße hinter sich, sondern spürt auch eine deutliche Abkühlung. Hierfür sorgen die vielen Bäume auf dem fast 70 ha großen Areal, das im Stile eines englischen Landschaftsgartens gestaltet ist und von mehr als 60 km Wegen durchschlängelt wird. Besichtigt werden können die letzten Ruhestätten von Frankfurter Persönlichkeiten wie Dichter Friedrich Stolze, Philosoph Theodor W. Adorno oder Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki.

Tipp 4: Im Bethmann-Park – plötzlich in China

Auf dem ehemaligen Gartengelände der Bankiersfamilie Bethmann laden heute rund 3 ha Park mit bunter Blütenpracht dazu ein, entdeckt zu werden. Ein besonderer Teil ist der am 7. Oktober 1989 eröffnete chinesische Garten, der mit Teich und Wasserpavillon nach dem Vorbild der Shuikou-Gärten in Houizhou gestaltet wurde. Im Bethmannpark lässt es sich gut aushalten, eine Partie Schach oder Backgammon spielen, auf einer der mehr als 70 Bänke ausruhen oder auch eine Pflanzberatung der dort tätigen Gärtner in Anspruch nehmen. Die Termine werden per Aushang an der Orangerie bekannt gegeben.

Ansicht eines asiatischen Steintors im Bethmannpark in Frankfurt

Kelterei oder Museumskultur? Coole Indoor-Aktivitäten

Tipp 5: Im Keller der Kelterei Possmann – U-Boot trifft Apfelwein

Kellerräume locken im Hochsommer mit angenehmen Temperaturen. Und bei der Kelterei Possmann in Rödelheim gibt es 10 m unter der Erde etwas ganz Besonderes zu bestaunen: Drei Tanks, die ursprünglich als Druckkörper für U-Boote geplant waren. Werner Possmann, Großvater des heutigen Geschäftsführers Peter Possmann, kaufte sie 1946 der US-Armee ab und baute sie so um, dass jeder je 418.000 l Wein oder Saft aufnehmen kann. Auf der Webseite der Kelterei Possmann, die übrigens 30 % ihres Strombedarfs mit einer PV-Anlage deckt, können Führungen gebucht und individuelle Termine angefragt werden.

Die Kelterei Possmann erleben

Tipp 6: Das Museumsufer am Main – von Phantominseln bis in die Weimarer Republik

Museen sind nicht nur inspirierend für Geist und Seele, sondern in der Regel auch ganz hervorragend gekühlt. Wie wäre es also mit einer Tour entlang des Museumsufers? Das Städelmuseum bietet derzeit alte Fotografien italienischer Sehnsuchtsorte wie der Seufzerbrücke in Venedig genauso wie die Ausstellung „Phantominseln“. Künstler Philipp Fürhofer zeigt einst kartografierte Inseln, deren Existenz später widerlegt wurde, und geht der wechselseitigen Beeinflussung von Mensch und Natur nach. Im Museum für Kommunikation illustrieren bei „Humanimal“ 40 Exponate die Mensch-Tier-Beziehung von der Antike bis in die Gegenwart und erörtern aktuelle tierethische Fragen. Und im Deutschen Filmmuseum könnt ihr bei „Weimar Weiblich“ erfahren, wie sich die gewaltigen Veränderungen für das weibliche Geschlecht in den 1920er Jahren im Kino der Zeit widerspiegeln.

Tipp 7: Auf den Spuren von Jim Morrison – die Alte Nikolaikirche

Sie sind ein Ort der Stille und dank ihrer meist dicken Mauern oft angenehm temperiert. Die Rede ist von Kirchen. Eine besondere Geschichte weiß die Alte Nikolaikirche am Frankfurter Römerberg zu erzählen. Es ist der 13. September 1967, als die Musikband The Doors mit ihrem charismatischen Frontsänger Jim Morrison auf dem Frankfurter Römerberg für die ZDF-Sendung „4-3-2-1 Hot & Sweet“ auftreten soll. Da das Fernsehteam um 10 Uhr morgens noch nicht bereit ist, besucht Morrison die benachbarte Kirche und steigt auf die Kanzel. Pfarrer Gerhard Klein ließ sich von fünf Hundertdollarscheinen sogar davon überzeugen, Morrison 1 Stunde lang auf der Kirchenorgel spielen zu lassen.

Informationen des Instituts für Stadtgeschichte

Trinkwasser unterwegs: erfrischt auf Entdeckungstour

Tipp 8: Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet

2016 war Mainova ein Pionier mit Trinkbrunnen in der Innenstadt (Fressgass‘, Liebfrauenstraße/Zeil), die auf Knopfdruck kostenfrei Trinkwasser abgeben. Mittlerweile haben wir das Mainova-Netz auf sechs Orte in Frankfurt ausgebaut. Da auch die Stadt Frankfurt einige der vielen historische Brunnen, die bislang lediglich der Erfrischung dienten, zu Trinkbrunnen ausgebaut hat, verzeichnet das Geoportal der Stadt Frankfurt derzeit mehr als 15 Trinkbrunnen. Wer sie alle besucht, bekommt zugleich einen wunderschönen Überblick über die Stadt und sieht einige besondere Exemplare wie die Gärtnerpumpe in Frankfurt-Oberrad. 

Trinkwasser erleben

Informiert euch an den interaktiven Stationen unseres Wasserlehrpfades oder genießt kostenloses Trinkwasser einwandfreier Qualität aus unseren öffentlichen Trinkbrunnen.

Entdeckt unser Wasser

Tipp 9: Auf Goethes Spuren – durch Stadt und Grüngürtel

Passend zur Jahreszeit hat das Umweltamt die Broschüre zum Goethe Wanderweg neu aufgelegt. Vom Geburtshaus führt die 11 km lange Strecke am Main entlang zur Gerbermühle, von dort durch Kräuterfelder in den Wald zu Goetheruh und Goetheturm, ehe das Willemer-Häuschen am Mühlberg den Weg zurück in die Stadt weist. Dank Fluss und Wald sind die Temperaturen angenehm, zudem sind Trinkwasserbrunnen entlang der Strecke auf der Karte eingezeichnet. Wegweiser ist ein Porträt Goethes mit einem großen blauen Hut als Logo.

Der Goethe Wanderweg

Tipp 10: Patagonien um die Ecke – das Subantarktishaus im Palmengarten

Patagonische Zypresse, chilenische Flusszeder oder die chilenische Nationalpflanze Lapargeria Rosea – die Pflanzen im Subantarktishaus im Palmengarten mögen es feucht-frisch. Deshalb sorgen braunes Solstoppglas, automatische Belüftung und Beneblung dafür, dass es hier stets etwa 8 °C kühler als vor der Tür ist. Das Schauhaus, das sich der Flora aus den Regionen nahe der Antarktis (Patagonien, Feuerland, Falklandinseln, Südinsel Neuseelands) widmet, ist weltweit nahezu einzigartig: Nur in Tasmanien findet sich ein ähnliches Angebot.

Infos zum Besuch im Palmengarten

Auf in die Region

Tipp 11: Von der Meeresbrise bis zur Tropfsteinhöhle

Auch die Regionen rund um das Rhein-Main-Gebiet laden zum Entdecken kühler Orte ein. Da wären zum Beispiel die Gradierbauten in Bad Nauheim, wo salzhaltiges Wasser bis zu 10 m hohe Wände aus Schwarzdornbündeln herabfließt, was wir als erfrischende Meeresbrise wahrnehmen. Oder das unterirdische, 8 °C kalte Tunnelsystem in Darmstadt, wo Brauereien im 19. Jahrhundert unterhalb der Mathildenhöhe bis zu 100 Kellerräume zur Lagerung von Bier angelegt haben. Mit 17 °C etwas wärmer ist das Oppenheimer Kellerlabyrinth, das sich rund 40 km unter der Oppenheimer Altstadt teilweise auf mehreren Ebenen verzweigt und einst aus Platzmangel angelegt wurde, um Lager für Wein und andere Lebensmittel zu schaffen. Im Besucherbergwerk Grube Ludwig in Wald-Michelbach wurde von 1889 bis 1918 Mangan abgebaut, rund 85 m Stollen sind bei 8 bis 11 °C begehbar. Etwa die gleichen Temperaturen herrschen in der Teufelshöhe in Steinau an der Straße. In Hessens ältester Schau- und Tropfsteinhöhle können jedes Jahr bis zum 30. September Stalaktiten, Stalagmiten und seltsam geformte Stalagnate in so schön klingenden Räumen wie Dom, Klimakammer und Kapelle bestaunt werden.

Bild des Oppenheimer Kellerlabyrinths

Tipp 12: An der Nidda – vom Grüngürteltier bis zum Wasserhäuschen

Sich an Gewässern aufzuhalten, ist bei heißen Temperaturen stets eine gute Idee. Wie wäre es mit einer Fahrradtour entlang der Nidda? Es müssen ja nicht gleich die gesamten 90 km von der Quelle im Vogelsberg bis zur Mündung in den Main an der Wörthspitze in Frankfurt-Höchst sein. Aber schon allein auf dem Frankfurter Stadtgebiet gibt es Einiges zu entdecken, wie das Projekt „Städte wagen Wildnis“ im Nordpark Bonames, das Grüngürteltier an der Brücke zum Alten Flugplatz in Bonames, einen Minigolfplatz in der Höhe der Römerstadt oder klassische Frankfurter Wasserhäuschen-Kultur an der Insel in Rödelheim. In den Sossenheimer Feldern gibt es zurzeit etwas Besonderes zu bestaunen: Dort wird bis dieses Jahr ein Wehr zurückgebaut und die Nidda renaturiert. So werden weitere 500 m der Nidda, die bislang kanalisiert waren, zu einem dynamisch fließenden Gewässer, das Lebens- und Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen bereithält. Umleitungen des Radwegs sind ausgeschildert.

Radeln entlang der Nidda

„Wir machen den Regen nach“

Nicht nur an heißen Sommertagen braucht Elisabeth Jreisat einen kühlen Kopf. Die Geschäftsführerin der Hessenwasser arbeitet mit ihrem Team an Möglichkeiten, um langfristig den Wasserbedarf der Stadt Frankfurt zu decken. Eine der Möglichkeiten beschreibt Jreisat so: „Wir machen den Regen nach.“ Was poetisch klingt, ist in der Praxis ein bereits seit den 1950er Jahren in Frankfurt genutztes, ausgeklügeltes Verfahren zur Infiltration: Wasser wird aus dem Main entnommen, aufbereitet und dann im Stadtwald versickert, was den Grundwasserbestand stabilisiert. Ähnlich verfährt die Hessenwasser im Hessischen Ried. Neugierig geworden? Mehr über die Pläne der Hessenwasser, über integriertes Wasserressourcenmanagement und wasserwirtschaftliche Fachpläne, erfahrt ihr in unserem Podcast „Energieimpulse“.


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