Heizen mit Wärmepumpe: Sparpotenziale kennen und nutzen
27.10.2025
6 Minuten
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Temperaturprognosen, Marktpreise, CO2-Kosten … In der Heizsaison denkt man wieder vermehrt ans Gas und Öl. Und dabei oft auch an einen künftigen Heizungstausch. Top Effizienz, GEG-Konformität, weniger Netzentgelte: Nicht nur im Neubau spricht vieles für eine Wärmepumpe. Gerade mit vergünstigtem Spezialtarif. Dieser ist auch für Bestandsgeräte attraktiv!
Erstellt von Mainova Redaktion
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Zukunftssicher heizen – das Thema begleitet uns schon eine Weile. Wer eine Alternative zur Öl- oder Gasheizung sucht landet schnell bei einer Wärmepumpe. Sie arbeitet hocheffizient und erfüllt die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Zwar wissen wir noch nicht, wie die Regierung die aktuelle Fassung weiterentwickeln möchte, aber klar ist: Bei den Klimazielen gibt’s kein Zurück und Wärmepumpen bleiben für den Energiewechsel essenziell. Rüstet euch für die Zukunft und nutzt die Chance, langfristig Energiekosten zu sparen. Zumal auch der CO2-Preis für fossile Brennstoffe weiter steigen dürfte. Wie funktionieren die Heizsysteme? Wie wird der Umstieg belohnt und welche Vorteile bietet ein Wärmepumpentarif? Wir haben heiße Tipps!
Strom für die Wärmepumpe
Im Gegensatz zu anderen Heizsystemen verbrennen Wärmepumpen keine fossilen Energieträger. Luft, Wasser oder Erdwärme – Wärmepumpen lassen sich mit verschiedenen Energiequellen betreiben und machen die kostenfreie Umweltenergie zum Heizen nutzbar. Möglich ist das mit einem technischen Prozess, der das niedrige Temperaturniveau der Umweltwärme auf ein für die Heizung gebräuchliches Niveau anhebt. Dazu nimmt ein Kältemittel thermische Energie aus der Umwelt auf. Es verdampft dabei und wird in einem Verdichter komprimiert. Mit dem Druck steigt die Temperatur, sodass das Medium Wärme an das Heizungswasser abgeben kann. Es kühlt ab, entspannt und verflüssigt sich und der Vorgang kann erneut beginnen. Und logisch, diese Prozesse brauchen Strom. Bestenfalls Ökostrom.
Stabilität fürs Stromnetz und Preisvorteile für euch
Beim Thema Strom für die Wärmepumpe gibt‘s zwei Punkte, über die wir kurz sprechen müssen:
- Wärmepumpen fördern die Energiewende und sollen zügig sicher ans Netz. Tempo und Netzstabilität werden durch die Reduzierung bestimmter Bestandteile des Strompreises unterstützt. Die Anzahl an Wärmepumpen wird steigen und damit der Verbrauch an elektrischer Energie. Für den Energiewechsel sind Wärmepumpen jedoch ein wesentlicher Faktor.
- Mehr strombasierte Wärmepumpen werden künftig zur selben Zeit laufen, was das Stromnetz extra belasten kann. Denn der überwiegende Stromanteil kommt derzeit noch aus dem Übertragungsnetz, fließt über die Hoch- und Mittelspannungsebene des Verteilnetzes und schlussendlich zu euch als Endverbraucher. In Frankfurt sind wir gut aufgestellt und arbeiten mit Hochdruck am Leistungsausbau. Es ist wichtig, die Netzstabilität zu wahren.
- Stichwort CO2-Preis: Der Gesetzgeber wollte Anreize zum Energiesparen schaffen und den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) senken. Daher wurde im Brennstoffemissionshandelsgesetz festgelegt, dass für den CO2-Ausstoß von fossilen Kraft- und Brennstoffen Emissionszertifikate erworben werden müssen. Dies macht Öl, Benzin oder Erdgas teurer. Die Höhe des Preises (in €/t CO2) ändert sich immer zum Jahreswechsel. Lagen die Kosten 2024 noch bei 45 €/t, stehen wir in diesem Jahr schon bei 55 €/t. Das spürt man durchaus im Portemonnaie. Ab 2026 ist ein marktbasierter Preis in einem Preiskorridor von 55 bis 65 €/t geplant; ab 2027 soll sich der Preis vollständig im europäischen Emissionshandel bilden. Mit höheren CO2-Preisen steigt der wirtschaftliche Vorteil einer strombasierten Wärmepumpe.
Gesetzliche Regelungen reduzieren die Netzentgelte
Kommen wir zu den gesetzlichen Regelungen, die seit dem 1. Januar 2024 bei Inbetriebnahme einer Wärmepumpe greifen. Sie bringen euch Auflagen, aber auch wirkungsvolle Entlastungen bei den Netzentgelten. Konkret geht‘s um § 14a Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und um neue steuerbare Verbrauchseinrichtungen. Dazu zählen Wärmepumpen ebenso wie Wallboxen, Stromspeicher oder bestimmte Klimaanlagen mit einer Netzanschlussleistung von mehr als 4,2 kW. Wenn ihr also eine Wärmepumpe installieren lasst, müsst ihr seit Januar 2024 die netzorientierte Steuerung akzeptieren; umgekehrt sind Netzbetreiber zum Anschluss solcher Anlagen verpflichtet. Das bedeutet: Um das Netz zu schützen, wird im Bedarfsfall ein Steuerbefehl (automatisiert) an Zähler mit Wärmepumpe angestoßen, damit diese temporär auf 4,2 kW Leistungsbezug reduziert, sprich „gedimmt“ wird. Eine vollständige Abschaltung ist nicht möglich. Das Ganze funktioniert, weil neue Wärmepumpen grundsätzlich die notwendige Steuerungstechnik erhalten und beim Netzbetreiber angemeldet werden müssen. Dafür habt ihr Sorge zu tragen. Als Ausgleich für die Steuerung zahlt ihr reduzierte Netzentgelte. Diesen Preisvorteil geben die Stromversorger weiter!
Berechnungslogiken und Stromzähler
Der Steuerung unterliegen zunächst Wärmepumpen mit Inbetriebnahme nach dem 1. Januar 2024 und vorgeschriebener Anmeldung beim Netzbetreiber. Nach dem Start mit zwei Berechnungslogiken werden seit Frühjahr 2025 nun drei Module der Netzentgeltreduzierung angeboten:
- Eine vom Verbrauch unabhängige Entlastung: pauschale Netzentgeltreduzierung (Modul 1); auch ohne separaten Stromzähler für die Wärmepumpe
- Eine vom Verbrauch abhängige Entlastung: prozentuale Reduzierung des Arbeitspreises des jeweiligen Netzentgelts und Befreiung vom Grundpreis Netz (Modul 2); nur mit separatem Stromzähler für die Wärmepumpe, an dem der Betriebsstromverbrauch getrennt vom allgemeinen Haushaltsstrom gemessen und abgerechnet wird.
- Eine zeitvariable Reduzierung des örtlichen Netzentgelts in mehreren Zeitfenstern im Standard-, Hoch- oder Niedertarif (Modul 3): Wer das Modul 1 nutzt kann es mit einem zeitvariablen Netzentgelt kombinieren. Für Modul 3 braucht man ein intelligentes Messsystem (Standard-Lastprofil).
Bestandsgeräte mit der notwendigen Technik können ebenfalls von den überarbeiteten Regelungen profitieren.
Infos zu steuerbaren Verbrauchseinrichtungen:
www.bundesnetzagentur.de
Was es mit unserem Wärmepumpentarif auf sich hat
Wichtig zu wissen: Alle Letztverbraucher mit einer teilnahmeverpflichteten steuerbaren Verbrauchseinrichtung (SteuVE) fallen automatisch unter Modul 1, sofern keine aktive Modulauswahl etwa bei der Anmeldung der SteuVE gegenüber dem Netzbetreiber oder bei Abschluss eines Energieliefervertrags erfolgt.
Welches Modul letztlich attraktiver ist, hängt vor allem vom Verbrauch und von der Höhe des lokalen Netzentgelts ab. Modul 2 beinhaltet eine prozentuale Reduzierung des Arbeitspreises des jeweiligen Netzentgelts um 60 % und eine Befreiung vom Grundpreis Netz. Gerade für den erhöhten Strombedarf von Wärmepumpen ist der reduzierte Arbeitspreis von Modul 2 interessant. Wenn eure steuerbare Wärmepumpe über einen separaten Zähler verfügt, könnt ihr einen zukünftigen Wechsel anfordern. Oder ihr lasst euch den Prozess abnehmen!
Bei Bestellung unseres Ökostromtarifs speziell für die Wärmepumpe führen wir den Wechsel in Modul 2 automatisch durch. Über euren monatlichen Abschlagsplan bekommt ihr das verringerte Netzentgelt. Komfortabel, denn ihr profitiert von Anfang an von eurem attraktiven Preisvorteil. Positiver Nebeneffekt: Ganz im Sinne unserer vorausschauenden Beschaffung und eurer verlässlichen Versorgung können wir leichter abschätzen, wie viele Wärmepumpen ein Mehr an Strom benötigen.
Grundlagenwissen für Hausbesitzer
Die Wärmepumpe ist ein ausgereiftes Heizsystem, das seit über 40 Jahren verbaut wird und die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes erfüllt. Wer eine Wärmepumpe nutzt wird von der Preisentwicklung fossiler Brennstoffe weitgehend unabhängig. Für die Gewinnung von 4 kWh Heizenergie (Wärme) wird nur rund 1 kWh Strom benötigt. Eine Steigerung der Strompreise wirkt sich daher nicht so stark aus wie eine Erhöhung der Preise für fossile Brennstoffe. Mit moderner Wärmepumpentechnologie wird jedes Haus warm – längst können die Geräte nicht mehr nur mit Fußbodenheizungen betrieben werden.
Wenn man sich die Entwicklung der Beheizungsstruktur im Wohnungsneubau (Baugenehmigungen) anschaut, wird deutlich: Hier sind Elektro-Wärmepumpen mittlerweile State of the Art. Zwischen Januar und Juli 2025 lag ihr Anteil an den genutzten Energieträgern schon bei über 67 %. Im Jahr 2024 waren es insgesamt knapp 65 %. Noch vor 10 Jahren sah es ganz anders aus. 2015 dominierte Gas mit über 50 % und Elektro-Wärmepumpen schafften es knapp über die 20-Prozent-Marke. Der Zuwachs ist also beachtlich.
Gut informiert rund ums Heizen mit Wärmepumpe
Natürlich sind Wärmepumpen auch in der Modernisierung interessant. Es gibt Modelle zur Innen- und Außenaufstellung, auch bei geringem Platzangebot und enger Bebauung. Dazu bestehen verschiedene staatliche Fördermöglichkeiten. Erst kürzlich drehte sich in unserer Online-Seminarreihe für Kundinnen und Kunden alles ums Heizen mit Wärmepumpe. Auf was man achten muss? Natürlich auf die Effizienz. Aufschluss darüber gibt Jahresarbeitszahl (kurz: JAZ). Sie beschreibt das Verhältnis der im Jahr abgegebenen Nutzwärme bezogen auf die eingesetzte elektrische Energie für den Antrieb des Verdichters, der Hilfsantriebe und der Regelung. Bei effizienten Heizungsanlagen liegt die JAZ im Bereich von 3 bis 5.
Folgende Eigenschaften einer modernen Wärmepumpe solltet ihr außerdem im Blick haben:
- Natürliches Kältemittel
- Maximale Vorlauftemperatur: 70 °C (bis -10 °C)
- Geräuschemission von circa 35 dB(A)
- Kühlfunktion im Sommer
- Bei hohem Verbrauch: Hybridlösung mit einem zweiten Wärmeerzeuger (zum Beispiel einem Gaskessel)
- Kombinierbar mit einem Energy Management System (Kommunikation mit PV-Anlage und Wallbox)
Wertvolle Informationen aus unseren Online-Seminaren und Einblick in die Präsentationen gibt’s in eurem Mainova OnlineService.
So klappt der Umstieg auf die Wärmepumpe
Ihr sucht nach einer Wärmepumpe fürs Ein- oder Mehrfamilienhaus? Dann los! Unterstützt und beraten werdet ihr von unserem Partner Viessmann. Egal, ob ihr die Heizungsanlage neu bauen oder modernisieren lassen möchtet, das Angebot gilt deutschlandweit und beinhaltet sogar eine Mietoption ohne Anschaffungskosten. Vorab kann euch auch ein unabhängiger Energieberater helfen, damit frühzeitig wichtige Details vorliegen. Eine Heizlastberechnung ist so ein Beispiel oder das Ausschöpfen der Förderungen. Bau und Wartung übernimmt einer der zertifizierten Installationsbetriebe. Plant jetzt den Umstieg und macht euer Zuhause fit für die Zukunft!