
Es geht voran
Mainovas Geschäftsjahr 2024
Brief an unsere Aktionärinnen und Aktionäre

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
dieses Schreiben beginne ich gerne mit guten Nachrichten: Ihre Mainova hat das bereinigte Konzernergebnis (EBT) im Wirtschaftsjahr 2024 auf 216,4 Mio. Euro gesteigert (Vorjahr: 148,2 Mio. Euro). Hier zeigt sich erneut, dass sich unsere breit aufgestellte Wertschöpfung bewährt. Sie gibt uns auch in unsicheren Zeiten Stabilität, ist die Grundlage für weiteres Wachstum und für die Steigerung unserer Leistungsfähigkeit. Wir werden sie auch brauchen – für unsere zahlreichen Vorhaben, die wir für die Menschen und Unternehmen in Frankfurt und der Region umsetzen.
Zu unserem guten Ergebnis haben unsere Beteiligungen maßgeblich beigetragen. Und auch der Verkauf von 50,1 % der Anteile an der Mainova WebHouse GmbH an einen von BlackRock Inc. verwalteten Fonds hat sich ausgezahlt.
Gleichzeitig möchte ich die Faktoren nicht verbergen, die das Ergebnis des zurückliegenden Geschäftsjahrs belasteten: die weiterhin herausfordernde vertriebliche Wettbewerbssituation in der Gas- und Stromversorgung, witterungsbedingte Verbrauchsrückgänge, eine schwache allgemeine Wirtschaftslage und hohe Preisveränderungen an den Energiemärkten.
Unter dem Strich bleibt: Mainova steigert die Leistung. Wir investieren auf Rekordniveau in Versorgungssicherheit, Dekarbonisierung und Digitalisierung. Insgesamt fließen bis 2029 rund 2,5 Mrd. Euro in die Energieversorgung der Zukunft. Dazu gehört die Stärkung unserer Netze und damit der Versorgungssicherheit für die nächsten Jahrzehnte. Außerdem investieren wir in den klimafreundlichen Umbau unserer Erzeugung, in den Ausbau der Fernwärme, in erneuerbare Energien und damit insgesamt in den Klimaschutz. Um diese großen Vorhaben zu realisieren, haben wir im vergangenen Geschäftsjahr den ersten Teil unserer Kapitalerhöhung von rund 400 Mio. umgesetzt. Weitere Tranchen sind fest eingeplant.
Und auch im zurückliegenden Geschäftsjahr haben wir mit vollem Einsatz daran gearbeitet, die Energiewende in Frankfurt und der Region weiter voranzutreiben. Das belegt die Steigerung unserer Investitionen im Jahr 2024 auf den Rekordwert von 510,9 Mio. Euro. Schwerpunkte stellten der Ausbau des Stromnetzes ebenso wie der Ausbau der Fernwärme dar. Gleichzeitig treibt Mainova den Ausstieg aus der Kohle voran. Dafür rüsten wir unser Heizkraftwerk West zu einem wasserstofffähigen Gaskraftwerk um. Hinzu kommt der Neubau eines hocheffizienten Gaskraftwerks für die Fernwärmeversorgung in Hanau als Ersatz für die Versorgung durch das Kohlekraftwerk Staudinger.
Mit diesem konkreten Fahrplan und dem Tatendrang, den ich tagtäglich bei meinen Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen spüre, sehe ich Ihre Mainova gut gerüstet und auf dem richtigen Weg. Das müssen wir auch sein angesichts des Wandels, den unsere Gesellschaft erlebt. Klimaneutralität ist zu einem zentralen Thema im politischen und unternehmerischen Handeln geworden. Zugleich müssen wir den Klimaschutz mit der sicheren Versorgung unserer Kundschaft zu bezahlbaren Energiepreisen austarieren.
Auch 2025 führen wir unseren Wachstumskurs konsequent weiter. Wir steigern unsere Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um weitere 100 Mio. Euro auf über 600 Mio. Euro mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der Energieversorgung für die Menschen in Frankfurt und in der Region konsequent zu erhöhen. Wir konzentrieren uns dabei auf unsere Stärken beim Ausbau der Frankfurter Infrastruktur. Unsere Ziele: Bis 2040 bauen wir das Fernwärmenetz von 310 auf über 700 Kilometer aus. Wir investieren in eines der stärksten Stromnetze Deutschlands. Wir installieren 3.000 öffentliche Ladepunkte. Wir erzeugen auf über 700 Frankfurter Mietshäusern Sonnenstrom mit einer installierten Leistung von insgesamt über 10 Megawattpeak und werden den Mieterstrom weiter ausbauen.
Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Alle Akteure müssen an einem Strang ziehen: Die Politik muss für klare Rahmenbedingungen sorgen, die Stadt für schnellere Genehmigungen, Dienstleister für ausreichend Baukapazitäten. Und es braucht auch die Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt und der Rhein-Main-Region, denn nur mit deren Akzeptanz wird die Energiewende zum Erfolg. Wir wollen Akzeptanz stärken durch transparente Kommunikation und einen offenen Dialog auf Augenhöhe. Dabei wollen wir verdeutlichen, dass die Energiewende eine enorme Aufgabe ist, die Zusammenarbeit braucht. Wir alle sind Teil davon. Und wir sind überzeugt, dass sich die Mühe lohnt. Denn so erhalten wir, was uns wichtig ist: eine lebenswerte Stadt und Region für die Menschen.
Damit aus komplexen Plänen Wirklichkeit wird, braucht es die richtigen Köpfe. Die haben wir. Mehr als 3.340 Kolleginnen und Kollegen arbeiten Tag für Tag daran und stehen den Menschen mit Rat und Tat als Energiefachleute zur Seite. Unsere Mitarbeitenden werden auch in den kommenden Jahren viele weitere Erfolgsgeschichten für unsere Mainova schreiben.
Und wir brauchen Sie, sehr verehrte Aktionärinnen und Aktionäre. Wir brauchen Ihr Vertrauen und Ihre Verbundenheit. Sie spiegeln zugleich unseren Anspruch, zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass wir die großen Herausforderungen der Zukunft gemeinsam in Erfolge verwandeln werden.
Mit den besten Grüßen

Dr. Michael Maxelon
Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG