Solarstrom zu Hause produzieren und die Stromkosten senken
03.04.2023

Autor: Mainova Redaktion
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Aktuelle Energiethemen und Tipps aus erster Hand: Mit einer neuen Serie von Online-Seminaren möchten wir angesichts der Kapriolen an den Energiemärkten unser Know-how teilen, für Transparenz sorgen und euch so beim effizienten Umgang mit Energie unterstützen. Denn die Energiewende kann nur gemeinsam gelingen. Beim Auftakt im März ging es um Solarstrom und spannende Fragen wie: Wie wird man selbst zum Stromerzeuger? Und was gibt es bei einer Solaranlage auf dem Hausdach zu beachten? Die wichtigsten Aspekte und Learnings aus dem Seminar haben wir für euch herausgepickt und geben sie in Form einer kleinen Q&A-Runde wieder.
Photovoltaik in Deutschland
Frage: Wo steht Photovoltaik in Deutschland heute, im Jahr 2023?
Antwort: Die Photovoltaik in Deutschland seit 1991 ist in Verbindung mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eine Erfolgsgeschichte. Nach dem ersten Hochlauf der PV-Industrie gab es durch politische Entscheidungen leider nach 2011 eine Delle. Diese ist nun überwunden. Das EEG hat weiter Bestand, verpflichtet die Netzbetreiber zum nötigen Netzausbau und zur Beschleunigung der Anmeldeprozesse und die gesetzlich garantierten Vergütungssätze wurden erhöht. Zudem gibt es steuerliche Vereinfachungen speziell bei Kleinanlagen. Das wird sich auszahlen. Wir erwarten 2023 mit einem jährlichen Zubau von über 8,2 Gigawatt wieder die Größenordnung, die wir 2011 schon einmal hatten. Und auch die weiteren Aussichten sind positiv. Das zeigt auch der kürzlich veröffentlichte Entwurf der PV-Strategie der Bundesregierung.
Frage: Was sind die Kernaussagen des Papiers?
Antwort: Die jährlichen Ausbauzahlen bei Photovoltaik werden von aktuell rund 8 Gigawatt sukzessive auf 20 Gigawatt jährlich erhöht. Damit das gelingt, gibt es eine Vereinfachung bei der Genehmigung von Freiflächenanlagen genauso wie eine Erleichterung bei Auf-Dach-Anlagen und Balkonkraftwerken. Das ist auch nötig, um das Ziel von > 200 Gigawatt installierter PV-Leistung im Jahr 2030 zu erreichen. Die Strategie kann ein guter Impuls sein und dabei helfen, die aktuellen Probleme zu lösen.
Frage: Was ist damit gemeint?
Antwort: Aktuell haben wir Fachkräftemangel, die Solarteure können die Nachfrage kaum bedienen. Teilweise gibt es auch Engpässe beim nötigen Material. Aber das wird sich legen, Photovoltaik ist für die Energiewende einfach zu attraktiv. Strom aus Sonne und Wind kann durchaus die neue Leitwährung im Energiemarkt sein. Die Stromgestehungskosten bei Photovoltaik liegen bei unter 12 ct/kWh für kleine PV-Dachanlagen ohne Stromspeicher, bei unter 20 ct/kWh bei kleinen PV-Dachanlagen mit Stromspeicher.
Frage: Was bedeutet Stromgestehungskosten?
Antwort: Das sind die Kosten, die man investieren muss, um eine kWh Solarstrom mit Photovoltaik zu erzeugen. Die hängen natürlich auch vom spezifischen Ertrag der Anlage ab. Die Stromgestehungskosten werden immer auf 20 Jahre gerechnet, wobei die Erfahrung zeigt, dass viele Anlagen deutlich länger laufen.
Frage: Sind die Rahmenbedingungen für Solar mit dem Regierungswechsel 2021 also deutlich besser geworden?
Antwort: Das kann man so unterschreiben. Die Rahmenparameter sind gut und helfen auch Privatpersonen, ihre persönlichen Ziele im Umgang mit Energie zu erreichen, also Kosten zu sparen, die Unabhängigkeit zu erweitern, Energierisiken zu reduzieren und die Umwelt zu schonen.
Die Wahl der passenden PV-Anlage
Frage: Eine oft geführte Diskussion in Photovoltaik-Foren lautet: das Dach mit PV-Modulen voll machen oder Batteriespeicher. Gibt es da eine Empfehlung?
Antwort: Beides. Man sollte die PV-Anlage so groß machen, wie das Dach es hergibt. Die südliche, östliche und westliche Seite eigenen sich auf jeden Fall, bei flachen Dächern auch noch die nördliche Seite. Noch besser ist, einen Solarstromspeicher zu ergänzen, der den Autarkiegrad von 30 % auf bis zu 70 % treiben kann. So steigt auch der Nutzungsgrad, man speist weniger ins Netz ein und nutzt mehr Strom in seinem eigenen System – und das den ganzen Tag: Tagsüber kann der Speicher laden, nachts kann man die niedrige Grundlast aus der Batterie bedienen.

Frage: Und wenn sich jemand aus Kostengründen entscheiden muss?
Antwort: Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Jede Anlage ist individuell und muss genau berechnet werden. Aber wenn diese Frage aufkommt, kann man sagen: immer die größtmögliche Modulanzahl am Dach und einen Wechselrichter wählen, der eine einfache spätere Nachrüstung eines Stromspeichersystems ermöglicht.
Die Solaranlage Schritt für Schritt planen
Frage: Welche Faktoren muss man bei der Planung einer Anlage beachten
Antwort: Da ist zunächst das Dach – wie viel Fläche steht dort zur Verfügung, wie ist die Ausrichtung, wie ist der Neigungswinkel, etc.? Auch sind nicht alle Dächer für eine PV-Anlage geeignet. Wer ein Naturschieferdach hat, für den kommt eine PV-Anlage wohl eher nicht infrage.
Dann kommt es auf den eigenen Verbrauch und den individuellen Lastgang an: Bin ich also in der Lage oder gewillt, die Hauptverbraucher im Haus der Ertragskurve der PV-Anlage anzupassen? Kann ich zum Beispiel starke Verbraucher wie eine Waschmaschine dann laufen lassen, wenn die eigene Stromproduktion absehbar hoch sein wird? Oder bin ich auf Verbrauch in den Abendstunden angewiesen? Natürlich muss man sich schon beim Bau der Anlage fragen, ob man in Zukunft die Anschaffung weiterer Verbraucher wie zum Beispiel ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe plant. Egal, wie man es wendet: je größer die PV-Anlage, desto besser.
Frage: Wie sehen die ersten Schritte aus?
Antwort: Zurzeit braucht man sicher etwas Geduld, bis man einen Solarteur in der Nähe gefunden hat, der die Anlage plant und freie Kapazitäten für die Umsetzung hat. Für einen ersten Eindruck, was die PV-Anlage am eigenen Hausdach imstande ist zu leisten, ggf. in Kombination mit einem Solarstromspeicher, eignet sich der Unabhängigkeitsrechner der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Der bietet eine gute Orientierung und simuliert eine Anlage mit guten durchschnittlichen Daten zum Verbrauch und zur PV-Stromerzeugung. Man kann sich da gut rantasten. Zusammenhängende Dachflächen sind wichtig, gerne auch aufgeteilt auf Ost- und Westseite des Dachs. 1 kWp Modulleistung benötigt brutto rd. 6 m² Dachfläche, also bei grob 36 m² solargeeigneter Fläche resultiert dann eine 6 kWp Anlage, ggf. kombiniert mit einem 8 kWh Solarstromspeicher.
Eine Solaranlage mieten oder kaufen
Frage: Warum bietet Mainova eigentlich keine PV-Anlagen für Privatkunden?
Antwort: Mainova musste sich aufgrund der Situation an den Märkten fokussieren und konzentriert sich auf Anlagen für Industrie- und Gewerbekunden, wo zunehmend auch Power Purchase Agreements angeboten werden. Bei privatem Interesse an einer Solaranlage empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit einem Profi-Solarteur für die Projektierung der Anlage.
Frage: PV-Anlagen lassen sich mittlerweile auch mieten. Was ist besser: mieten oder kaufen?
Antwort: Ganz klar: kaufen. Wer die initialen Investitionskosten nicht stemmen kann, für den ist natürlich eine Mietanlage eine Alternative. Für die Energiewende ist jedes zusätzliche PV-Modul auf dem Dach ein Gewinn.
Frage: Wie steht es um die sogenannten Balkonkraftwerke?
Antwort: Das ist eine gute Sache, um auch als Mieter von Photovoltaik zu profitieren. Es ist gut, dass die Technik immer einfacher wird und es nun einfache Plug-and-play-Lösungen gibt. Bei Mainova gibt es auch einige Kolleginnen und Kollegen, die ein Balkonkraftwerk haben und positive Erfahrungen machen. Es kann ein guter erster Schritt für Hausbesitzer sein, die keine geeignete Dachfläche zur Verfügung haben und den Balkon, die Garage oder die Gartenhütte für PV-Stromerzeugung nutzen möchten.
Apropos, Balkonkraftwerke. Wenn ihr einen Vertrag bei Mainova habt (mit Lieferbeginn vor Mitte Dezember 2022), dann könnt ihr in der Vorteilswelt von einem exklusiven Highlight profitieren: Ihr erhaltet bei Priwatt 25 € Rabatt auf ein Solarmodul (oder 50 € Rabatt bei zwei Modulen). So werdet ihr im kleinen Rahmen selbst zum Stromerzeuger. Noch mehr Infos rund um die Themen Energieerzeugung und -versorgung, Stromsparen und Nachhaltigkeit findet ihr immer hier im Blog sowie auf Instagram, Facebook und YouTube. Hört doch auch mal in unseren Podcast rein – auch dort gibt’s spannende Expertengespräche und praktische Alltagstipps.