Zukunftssicheres Stromnetz für Hessen: Frankfurt setzt auf smarte Infrastruktur

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10.09.2025 | Frankfurt am Main

Für den Erfolg der Rhein-Main-Region als Wirtschafts- und Digitalstandort ist eine moderne, leistungsfähige und sichere Energieversorgung unverzichtbar. Die zunehmenden Anforderungen durch den Strombedarf von Rechenzentren, Elektromobilität, Wärmewende und Industrie machen eine starke Netzinfrastruktur und innovative Lösungen dringend erforderlich. 

Mit der kürzlichen Inbetriebnahme des deutschlandweit ersten Phasenschiebertransformators an der Schnittstelle zwischen Übertragungs- und Verteilnetz im Umspannwerk Frankfurt Nord haben die Mainova AG, deren Netztochter NRM Netzdienste Rhein-Main und TenneT Germany gemeinsam mit der Stadt Frankfurt einen wichtigen Meilenstein für die Energiezukunft der Mainmetropole erreicht. 

Nach erfolgreichem Testbetrieb ist die innovative Anlage inzwischen im Regelbetrieb und ermöglicht die gezielte Steuerung von Stromflüssen – ein entscheidender Schritt, um das Frankfurter Stromnetz für die wachsenden Anforderungen einer klimafreundlichen Stromversorgung zukunftsfähig und effizient aufzustellen.  

Stephanie Wüst, Wirtschaftsdezernentin der Stadt Frankfurt am Main, betont: „Der Wirtschaftsstandort Frankfurt ist auf eine verlässliche und leistungsstarke Energieinfrastruktur angewiesen. Nur so können die Unternehmen hier wachsen und innovativ bleiben, während gleichzeitig Versorgungssicherheit für die Bürgerinnen und unsere Bürger gewährleistet wird. Projekte wie der neue Phasenschiebertransformator sind deshalb weit mehr als ein technisches Detail – sie sind ein zentraler Baustein für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region.“ 

Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, erklärt: „Das Umspannwerk Nord ist weit mehr als ein technischer Knotenpunkt – es ist ein Symbol für den Wandel. Der neue Phasenschiebertransformator ermöglicht es uns, Stromflüsse intelligent zu steuern und unser Netz optimal zu nutzen. So sichern wir auch in Zeiten volatiler Einspeisung und stark wachsender Nachfrage eine stabile Versorgung. Zusätzlich investieren wir in ein leistungsfähiges Stromnetz, um Energie weiter zuverlässig von den Netzkoppelpunkten durch unsere Leitungen zu unseren Kunden zu transportieren. Davon profitieren die Menschen in unserer Heimatstadt und der gesamte Wirtschaftsstandort.“  

Georg Praehauser, Leiter Netzausbau AC bei TenneT Germany, fügt hinzu: „Hessen ist ein zentraler Wirtschafts- und Digitalisierungsmotor Deutschlands – mit Frankfurt als pulsierendes Herz. Die Optimierung und der Ausbau der Strominfrastrukturen sind entscheidend, damit das auch in Zukunft so bleibt. Das erfordert auch den Bau neuer Umspannwerke und Leitungsverbindungen in der Region – so steuern wir zur langfristigen Versorgungssicherheit und Systemstabilität bei. Das ist für uns klare Standortpolitik und eine Gemeinschaftsaufgabe. Durch enge Zusammenarbeit von Netzbetreibern, Kommunen und Entscheidungsträgern sichern wir Hessens Energiezukunft – intelligent, leistungsstark und nachhaltig.“

Technologie für das Netz der Zukunft 

Der vorgestellte Phasenschiebertransformator an dieser Schnittstelle im Stromnetz ist einzigartig in Deutschland. Durch seine Fähigkeit, Stromflüsse aktiv zu beeinflussen, entlastet er gezielt das innerstädtische Verteilnetz – besonders wichtig angesichts zunehmender Einspeisung erneuerbarer Energien und wachsender Lasten durch Rechenzentren, E-Mobilität und Wärmewende. 

Voraussichtlich 2026 soll ein zweiter Phasenschiebertransformator am Standort Frankfurt Nord folgen und die Netzkapazitäten weiter stärken. Die Arbeiten erfolgen im laufenden Betrieb – ein komplexes Unterfangen, das enge Abstimmung zwischen Übertragungsnetzbetreiber TenneT Germany und Verteilnetzbetreiber NRM Netzdienste Rhein-Main erfordert.