Entwicklungen am Strom- und Gasmarkt KW39/2022
28.09.2022

Diese Marktanalysen basieren auf Zahlen vom 26.09.2022
Fundamentale Entwicklung am Energiemarkt
Die Gas- und Stromterminkontrakte starten überwiegend etwas schwächer in die neue Woche. Einer höheren Gasnachfrage bedingt durch eine kühlere Witterung in Nordwesteuropa sowie Einschränkungen bei der Gasförderung in der Nordsee stehen anhaltend hohe LNG-Importe nach Europa sowie die sehr gut gefüllten Gasspeicher gegenüber, sodass der Preisanstieg zu Beginn der letzten Woche nur von kurzer Dauer war und seit Mittwoch die Kontrakte insgesamt wieder an Wert einbüßen. In den kommenden Tagen vermuten wir zunächst eine Fortsetzung des stabilen bis leicht schwächeren Preistrends, da sich am fundamentalen Umfeld zunächst wenig ändern dürfte. Allerdings könnten aus dem Treffen der EU-Energieminister am kommenden Freitag wieder stärkere Preisbewegungen resultieren, je nachdem für welche Eingriffe in die Markt- bzw. Preisentwicklung man sich entscheidet. Tendenziell erwarten wir auch nach dem Treffen eine Fortsetzung des aktuellen Preistrends.

Sollten sich die EU-Länder allerdings darauf verständigen, eine Preisobergrenze auf russische Gasimporte einzuführen, könnten die Notierungen am Gas- und Strommarkt noch einmal kräftige Gewinne verbuchen, denn der russische Präsident Putin hatte vor einigen Wochen für diesen Fall gedroht, die russischen Energielieferungen nach Europa einzustellen. Die europäischen Emissionsrechte (EUA) zeigen im Wochenvergleich ebenfalls eine stabile Wertentwicklung. Allerdings gab es im Tagesvergleich bzw. im untertägigen Handel etwas stärkere Preisbewegungen - so auch heute: nach einem Tagestief von knapp über 67€/t notiert der 23er Terminkontrakt am späten Nachmittag rund 6 €/t höher. Die sich abschwächende Konjunktur verbunden mit einem geringeren Energieverbrauch, Reformdiskussion aufgrund des im letzten Jahr neu beschlossen Klimaziels für 2030 sowie mögliche politische Markteingriffe sind nach wie vor wichtige Themen, die den Preisverlauf bestimmen. Bei sich weiter eintrübenden Konjunkturperspektiven sind aus unserer Sicht Notierungen im 60er Eurobereich in den nächsten Wochen nicht unrealistisch.

Erwartung Preisverlauf für diese und nächste Woche:
Zunächst erwarten wir einen seitwärts bis leicht schwächeren Preisverlauf bei den Terminkontrakten für Gas und Strom. Je nachdem für welche Markt- bzw. Preiseingriffe die EU-Länder sich am kommenden Freitag entscheiden, könnten im Anschluss stärkere Preisbewegungen in die eine oder andere Richtung erfolgen, wobei wir eher mit der Fortsetzung des seitwärts bis moderat schwächeren Trends rechnen.
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