Entwicklungen am Strom- und Gasmarkt KW25/2022
20.06.2022 | Zuletzt aktualisiert am 24.08.2023

Information: Diese Marktanalysen basieren auf Zahlen vom 20.06.2022
Fundamentale Entwicklung am Energiemarkt
Die Meldungen über deutliche Rückgänge bei den Gaslieferungen aus Russland über die Nord Stream I Pipeline haben die Gas- und in der Folge auch die Strompreise in der zurückliegenden Handelswoche signifikant ansteigen lassen, vor allem bei den unterjährigen Terminprodukten und am Spotmarkt. Der Frontmonat am TTF, der sich am Montag letzter Woche noch im mittleren 80er Eurobereich bewegte, handelte am Donnerstag in der Spitze bei knapp 150 €/MWh und notiert aktuell um 125 €/MWh.
Gazprom begründet die Liefereinschränkungen mit technischen Schwierigkeiten, die aufgrund der Sanktionen gegen Russland nicht behoben werden können. Das Frontjahr am Gasmarkt verzeichnete zunächst ebenfalls spürbare Gewinne auf über 100 € am THE, bröckelte aber wie der Frontmonatskontrakt wieder ab und notiert derzeit bei ca. 98 €/MWh. Die Jahreskontrakte für Strom Base verzeichnen heute Verluste. Meldungen, wonach die Bundesregierung für einen verstärkten Einsatz von Kohlekraftwerken plädiert, könnten der Grund für die Rückgänge sein, der beim Frontjahr rund fünf € gegenüber Freitag beträgt. Die hinteren Kalenderjahrprodukte für Gas und Strom blieben von den jüngsten Meldungen eher unberührt und setzen ihren Seitwärts- bzw. (moderaten) Abwärtstrend weiter fort.

Am CO2-Markt handelte der Jahreskontrakt 2023 vergangene Woche im mittleren bis oberen 80er Eurobereich. Für den weiteren Preisverlauf wird nicht ganz unerheblich sein, wie sich das EU-Parlament in dieser Woche zu den geplanten Reformvorschlägen positioniert, nachdem vorletzte Woche hier noch keine Einigung erzielt wurde.
Der Preisverlauf bei den Kalenderjahrprodukten für Gas und Strom sollte im Wochenverlauf wesentlich von den Meldungen zu den russischen Gasflüssen abhängen. Die Marktteilnehmer dürften unseres Erachtens zunächst eine abwartende Haltung einnehmen, sodass wir tendenziell von einer Seitwärtsentwicklung ausgehen, gleichwohl dürften die Schwankungen weiter hoch bleiben, gegebenenfalls bei Strom auch hervorgerufen aufgrund von Nachrichten aus dem CO2-Markt.

Erwartung Preisverlauf für diese und nächste Woche:
Wir erwarten tendenziell einen Seitwärtsverlauf bei den Jahresprodukten für Gas- und Strom in dieser Woche. Die Volatilität dürfte weiterhin recht hoch bleiben.
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