Entwicklungen am Strom- und Gasmarkt
23.06.2021

Fundamentale Entwicklung am Energiemarkt
Nachdem die Energiepreise zu Beginn der letzten Woche zunächst etwas nach unten korrigierten, erreichten sie am Freitag wieder die Niveaus vom Wochenbeginn. Damit wurde die Prognose aus der letzten Woche bestätigt. Mit Ausnahme vom Gas starteten die Terminmärkte heute wieder etwas schwächer. Wir glauben aber derzeit nicht an fallende Notierungen. Die fundamentale Situation an den Märkten hat sich seit der vergangenen Woche nicht entspannt. Vielmehr ist mit den nachhaltiger werdenden Aussichten auf einen extrem heißen Sommerbeginn mit zusätzlicher Unterstützung für den Strom zu rechnen – wenig Wind, wenig Wasser, hohe Spitzenlast.
Im Gas kann besonderes Augenmerk dem Winter gelten, der sich mit um die 30 EUR/ MWh auf ähnlichem Niveau zum Spotmarkt befindet und damit als relativ günstig angesehen werden kann. Das LNG Angebot sollte sich gegenüber letzter Woche nicht verschlechtert haben, aber Mitteilungen über eine mögliche Verzögerung der Baltic Pipe und ein plötzlicher Ausfall von Nordseegas sorgten heute neben weiterhin durch verstromten Gas kompensierten schwachen EE Strommengen in diesem Produkt für Auftrieb.

Auf der Stromseite bleibt es volkswirtschaftlich eine Herausforderung durch Marktmechanismen einerseits die CO2-Emissionen effizient zu reduzieren, was dann im Grunde über den Preis gesteuert werden muss, andererseits aber die Stromkosten möglichst wenig zu beeinflussen. Am Ende scheint eben doch Vieles vor allem eine komplexe Frage des Geldes. Mit signifikant sinkenden CO2-Preisen kann angesichts des politischen Willens aber derzeit nicht gerechnet werden, mittel- bis langfristig aber vielleicht mit einer Entkopplung vom Strompreis: durch alternative Technologien und Umverteilung.

Auf Basis dieser Entwicklungen erwarten wir für Gas am NCG betreffend Kal. 2022 in dieser Woche den Preisverlauf im Bereich von ca. 22,50 €/MWh bis 24,00 €/MWh und bei Strom für Base 2022 in der Spanne von 65,50 €/MWh bis 68,50 €/MWh.
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