Entwicklungen am Strom- und Gasmarkt
17.02.2021

Fundamentale Entwicklung am Strommarkt
Die Preisänderungen bei den Emissionsrechten führten in der letzten Handelswoche zu starken Preisbewegungen bei den Strom-Jahresprodukten. Alleine am letzten Freitag lag die Handelsspanne (Differenz zwischen Tageshoch und –tief) beim Frontjahr Base bei 2,25 €/MWh. Heute setzt sich der recht volatile Preistrend fort, nachdem die EUA’s bereits mehrfach versuchten die 40er Marke nachhaltig zu überwinden, aktuell aber wieder leicht darunter notieren.
Für den weiteren Preisverlauf bei den Strom Jahreskontrakten wird nun entscheidend sein, ob die EUA’s die Marke von 40 €/t tatsächlich nachhaltig überwinden können, oder ob sie wie in der vergangenen Woche erneut daran scheitern und wieder Richtung 38/39 €/t fallen. Wie zuletzt an dieser Stelle bereits erwähnt, dürften in den vergangenen Wochen vor allem Meldungen über die langfristigen Preisperspektiven für den Höhenflug der Emissionsrechte verantwortlich gewesen sein. Am letzten Donnerstag wurde nun ein Bericht veröffentlicht, wonach es auf EU-Ebene Überlegungen zur Eingrenzung des spekulativen Handels seitens von Finanzinvestoren zu geben scheint. Diese Nachricht hat den Aufwärtstrend bisher nicht gestoppt, könnte aber in naher Zukunft noch ihre Wirkung entfalten verbunden mit entsprechenden Preisrücksetzern.
Etwas preisdämpfend auf die Strom Jahresprodukte könnten die neusten Temperaturprognosen wirken, die in den letzten Tagen nach oben korrigiert und jetzt einen relativ milden Verlauf für die nächsten ein bis zwei Wochen signalisieren.
Sollten die EUA’s nachhaltig über 40 €/t ansteigen, dürfte Base 2022 Richtung 54 €/MWh, ansonsten eher im Bereich von 51-53 €/MWh tendieren. Der letzten Variante ordnen wir eine etwas höhere Eintrittswahrscheinlichkeit zu. Die übrigen Jahresprodukte dürften einen analogen Preisverlauf annehmen.

Fundamentale Entwicklung am Gasmarkt

Korrekturen nach oben bei den Temperaturprognosen für die nächsten ein bis zwei Wochen haben zuletzt zu einem Preisrückgang am Terminmarkt geführt, wobei sich dieser vor allem beim Frontmonatskontrakt März niedergeschlagen hat. Wurden letzten Montag tendenziell noch recht kühle Werte für die nächsten 10-14 Tage vorhergesagt, so sieht es aktuell bis Monatsende nach recht milden Temperaturen aus, teilweise im zweistelligen Bereich, sodass der Gasverbrauch zunächst einmal deutlich sinken dürfte. Nichtsdestotrotz wurden die Gasspeicher in Deutschland und den europäischen Nachbarländer in den vergangenen Tagen weiter deutlich entleert, sodass aus unserer Sicht der Markt anfällig bleiben dürfte für erneut kältere Temperaturprognosen bzw. ungeplanten Störungen auf der Angebotsseite. Vor diesem Hintergrund dürften sich nach unserer Einschätzung die Terminnotierungen im Wochenverlauf auf dem ermäßigten Preisniveau stabilisieren und die Kalenderjahrprodukte könnten gegebenenfalls auch moderate Wertsteigerungen aufweisen. Unterstützung dürfte dabei auch vom Ölmarkt kommen, wo sich die Preise für kurzfristige Lieferungen auf mittlerweile über 60 USD erholen konnten, nachdem die Ölförderländer sich im Großen und Ganzen an ihre Förderabsprachen halten und mittel- bis längerfristig wieder mit einem höheren Ölbedarf gerechnet werden kann.
Wir erwarten für diese Woche einen seitwärts bis steigenden Preisverlauf.
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