Die gegenwärtige Marktlage im Überblick
21.07.2020

Nach der Preisrally in den ersten Tagen im Juli wird am Energie Markt nun „heiße Luft“ abgelassen und die Jahreskontrakte für Base und Peak verlieren heute, wie auch schon an den letzten Handelstagen, deutlich an Wert. Der Frontjahreskontrakt Base notiert aktuell knapp unter 40 €, nachdem er am 07.07. im Hoch noch bei 43,70 handelte.
Aktuelle Strompreisentwicklung
Nach wie vor sind es vor allem die Emissionsrechte, die den Strompreisverlauf bestimmen. Die EUA‘s handelten in den letzten Wochen zwar mehrmals über der 30-Euromarke, konnten diese Grenze aber nicht nachhaltig überwinden, sodass Gewinnmitnahmen einsetzten und die Marktteilnehmer vermutlich auch verstärkt ihren Blick auf das kurz- bis mittelfristige fundamentale Umfeld am Emissionsmarkt richteten und dementsprechend zuletzt nicht mehr bereit waren, jeden Preis für ein Verschmutzungsrecht zu bezahlen.
Aktuell handelt der EUA-Frontjahreskontrakt bei rund 26,50 €/t und ein weiterer Preisrückgang bis in den Bereich von 25-26 €/t ist in den nächsten Tagen nicht ganz auszuschließen. Allerdings dürfte spätestens dann wieder Kaufinteresse in den Markt zurückkommen und eine moderate Gegenbewegung von 1 bis 2 €/t nach oben auslösen.
Für den Strombereich bedeutet dies, dass die Jahresprodukte noch etwas an Wert verlieren könnten, bevor dann ebenfalls eine Preiserholung einsetzt, die den Frontjahreskontrakt Base auch wieder über die 40-Euromarke ansteigen lassen dürfte.
Vom Kohle- und Gasmarkt sollten in dieser Woche keine bedeutenden Preiseinflüsse auf die Stromkontrakte für Base und Peak ausgehen.
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Die Preiskorrektur am Strommarkt könnte kurzfristig noch etwas anhalten, allerdings erwarten wir nach den zuletzt deutlichen Verlusten wieder einsetzendes Kaufinteresse, welches zu einer moderaten Gegenbewegung nach oben führen dürfte.
Aktuelle Gaspreisentwicklung

Die Gaspreise geben nach einer festeren Handelsphase bis Anfang vergangener Woche in einem überversorgten physischen Marktumfeld in Kontinentaleuropa deutlich nach. Insbesondere der Spot-Markt zeigt sich bei für den Sommerzeitraum äußerst geringen europäischen Einspeicherungen von unter 90 Mio cbm und für die Jahreszeit unterdurchschnittlicher Nachfrage wieder verstärkt unter Druck und kann die 5 €-Marke aktuell nicht mehr halten.
Die Anfang Juli bis ca. 10 Juli gesehene Spot-Preisfestigung ist damit als stützender Einfluss für die ohnehin mit deutlichen Aufschlägen handelnden Terminpreisen ab Q4 20 erstmal vom Tisch. Bemerkenswert ist dabei, dass selbst die bis 25. Juli laufende Wartung der russischen Pipeline Nordstream keine stützende Wirkung entfaltet, was deutlich macht, wie flexibel das europäische Gassystem im Sommer 2020 auf größere Angebotsengpässe reagiert.
Auch LNG-Tanker kommen weiter – zwar in reduzierter Zahl – insbesondere aus Katar in den europäischen Häfen an, so dass sich kurzfristig keine ernsthafte Verknappung abzeichnet. Nachdem das Cal 21 NCG aus technischer Sicht gescheitert ist, die seit April bestehenden Handelsspanne nach oben zu durchschreiten oder auch nur ernsthaft zu testen, kehrt sich das zuvor neutral bis positive Chartbild ins Negative. Dennoch dürfte zumindest kurzfristig nach noch leichtem Abwärtspotential beim Cal 21 in Richtung 12,50 € eine leichte Gegenbewegung nach den starken Verlusten anstehen, da wir vom Öl eher leichtes Upside erwarten und am Spot-Markt mit leicht steigendem Verbrauch und einer Stabilisierung nach den Verlusten bis heute auszugehen ist. Somit halten wir im Wochenverlauf eine nur noch leichte Abwärtsbewegung mit anschließender Stabilisierung für am wahrscheinlichsten.
Die Energiemärkte auf einen Blick
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