So richten Sie eine geeignete Zugangskontrolle für Ihre Stromtankstelle ein

E-Mobilität

24.08.2018

5 Minuten

Möchten Sie auf dem Gelände Ihres Unternehmens eine Stromtankstelle installieren, können Sie selbst entscheiden, wen Sie dort mit Energie versorgen. Damit Sie die Kontrolle über diesen exklusiven Kreis an Stammnutzern behalten, braucht Ihre Stromtankstelle einen Zugangsschutz.

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Erstellt von André Kaufmann

Möchten Sie auf dem Gelände Ihres Unternehmens eine Stromtankstelle installieren, können Sie selbst entscheiden, wen Sie dort mit Energie versorgen. Hotels bieten ihre Ladeinfrastruktur als Service für ihre Gäste an, Unternehmen mit eigenem Fuhrpark betanken damit die Dienstwagen in ihrer eigenen Flotte – genauso wie Handwerker, die ihre Ladeinfrastruktur für ihre Fahrzeuge nutzen. Damit Sie die Kontrolle über diesen exklusiven Kreis an Stammnutzern behalten, braucht Ihre Stromtankstelle einen Zugangsschutz. Schließlich soll nicht jeder bei Ihnen Strom zapfen. Dafür stehen Ihnen verschiedene Optionen offen.

Die Ladesäulenverordnung und ihr gesetzlicher Rahmen

Die E-Mobilität steckt in Deutschland noch in der Pionierphase. Dies gilt nicht nur für die Infrastruktur, sondern auch für die gesetzlichen Bestimmungen. So wurde erst 2017 die Ladesäulenverordnung geändert, die Nutzern und Betreibern von Stromtankstellen Rechtssicherheit bieten soll. Dadurch ist die Frage nach dem Standort der Ladeinfrastruktur für die Planung von Unternehmen noch wichtiger geworden. Je nachdem, wo Ihre Ladesäule steht, greifen unterschiedliche gesetzliche Regelungen.

Der Knackpunkt der Verordnung ist hierbei die „diskriminierungsfreie Bereitstellung“ von öffentlich zugänglichen Ladesäulen: Als „öffentlich zugänglich“ gilt ein Ladepunkt laut Verordnung, wenn er sich „entweder im öffentlichen Straßenraum oder auf privatem Grund befindet, sofern der zum Ladepunkt gehörige Parkplatz von einem unbestimmten oder nach allgemeinen Merkmalen bestimmbaren Personenkreis tatsächlich befahren werden kann“ (Ladesäulenverordnung, §2, Abs. 9).

Im Klartext bedeutet das: Ist Ihre Ladeinfrastruktur grundsätzlich für jeden Fahrer zugänglich und nicht durch Schranken, Barrieren oder Ähnliches geschützt, müssen Sie dort jeden interessierten E-Mobilisten tanken lassen. Gerade dann ist eine Zugangskontrolle sinnvoll, um die Abrechnung (z. B. mit verschiedenen, von Ihnen definierten Preis- oder Kundengruppen) und das Tracking der Ladevorgänge durchzuführen.

Die Varianten des Zugangsschutzes

Für die Zugangskontrolle Ihrer Stromtankstelle stehen Ihnen derzeit drei Methoden zur Verfügung. Jede von ihnen weist spezifische Eigenheiten auf, die Sie vor einer Entscheidung gegeneinander abwägen sollten.

  • Sicherung per Schlüssel: Die einfachste Variante zur Sicherung Ihrer Stromtankstelle ist der Schlüssel. Um den Ladevorgang freizuschalten, müssen Fahrzeugnutzer lediglich ihren Schlüsselschalter bedienen. Ohne ihn ist das Laden unmöglich.
  • Sicherung per RFID-Karte: Hinter dem Begriff der „radio-frequency identification“ (RFID) steckt nichts anderes als ein Freigabecode im typischen Kreditkarten-Format, welcher den Nutzer authentifiziert. Dazu wird ein Lesegerät in der Ladestation verbaut, das dann nach erfolgreicher Anmeldung den Ladevorgang freigibt.
  • Sicherung per App: Bei dieser Methode erfolgt die Identifizierung der Fahrzeughalter über die Benutzeroberfläche einer App, die der E-Mobilist zuvor heruntergeladen und auf seinem Mobiltelefon installiert hat. Hat er sich erfolgreich authentifiziert, wird der Tankvorgang freigegeben und die Ladestation ist aktiv.

Zwar unterstützen die meisten Hersteller von Ladestationen standardmäßig alle drei Varianten. Die Schlüsselsicherung nutzen in der Praxis allerdings eher Privatkunden und kleine Gewerbe, in denen nur wenige Fahrzeuge von der Ladeinfrastruktur Gebrauch machen. Größere Unternehmen – zum Beispiel Hotels und Restaurants – nutzen die Schlüsselvariante dagegen so gut wie nie. Für sie ist der Verwaltungsaufwand, der sich analog zur Nutzerzahl erhöht, nicht mehr zu rechtfertigen.

Für private Ladestationen bleibt der Schlüssel vermutlich die erste Wahl. Für Unternehmen sind dagegen die RFID- sowie die App-Variante interessanter. Zumindest, wenn sie sich für eine intelligente Ladestation entscheiden, die sich über das Internet mit einem Backend-System verbinden lässt. Doch welche Methode schneidet im direkten Vergleich besser ab?

Grundsätzlich sind beide Optionen praktikabel. Doch die Lösung per App hat einen wesentlich höheren Mehrwert:

Mit beiden Varianten können Sie beispielsweise den Tankprozess nachvollziehen und auch zuordnen. Wer wann wieviel Strom abruft, sehen Sie sowohl mit der Chip-Karte als auch mit der mobilen Applikation. Eine App kann jedoch weit mehr Statistiken erfassen und auswertbar machen als das RFID-System. Durch die erweiterten Daten haben Sie z. B. die Möglichkeit, Lastprofile und Kundensegmentierungen zu erstellen. So können Sie unterschiedliche, vorkonfigurierte Preisgruppen festlegen, zum Beispiel reduzierte Preise für Mitarbeiter und Stammkunden.

Möchten Sie Ihre Stromtankstelle vergleichsweise vielen Gästen (das gilt z. B. für Hotels und Restaurants) zur Verfügung stellen, ist die App-Variante ebenfalls die attraktivere Option. Die Chipkarten müssen Sie jedem Neukunden einzeln zur Verfügung stellen – die App können sich solche Kunden dagegen einfach selber herunterladen. Das senkt den Aufwand, der sich für Sie durch die Zugangskontrolle ergibt – und die Hemmschwelle, die E-Mobilisten möglicherweise empfinden. Schließlich ist es wesentlich praktischer, eine App zu downloaden, als beim Tankstellenbetreiber nach einer Chipkarte zu fragen.

App-Lösungen bieten Betreiber und Kunden von Stromtankstellen vielfältige Komfortfunktionen. Vor allem, wenn Sie sich für einen Anbieter wie Mainova entscheiden, der Mitglied im Netzwerk „TankE“ ist, einem Verbund von Ladesäulen-Betreibern:

  • Registrieren Sie Ihre Ladeinfrastruktur im TankE-Netzwerk, erscheint diese allen Nutzern der TankE-App als Ladeoption für deren Elektrofahrzeug. Diese Funktion ist v.a. sehr interessant für Unternehmen, die mit ihrer Stromtankstelle Geld verdienen möchten.
  • Fahrer von Elektrofahrzeugen können ihre Tankvorgänge mit der App schnell und unkompliziert bezahlen. Die App dient also nicht nur als Zugangskontrolle, sondern auch als Bezahlmittel. Das senkt den Aufwand für den Betreiber enorm.
  • Die App bietet diverse Übersichtsfunktionen. Perspektivisch soll es dadurch beispielsweise möglich werden, unterschiedliche, vorkonfigurierte Preisgruppen für den Tankvorgang von Mitarbeitern und Gästen festzulegen. Dies kann z. B. perspektivisch durch die Vergabe von Vouchers geschehen, die Sie besonders wichtigen Kunden zur Verfügung stellen. Diesen Code müsste der E-Mobilist vor dem Tankvorgang nur noch in der App eingeben.
  • Durch die Übersichtsfunktionen erhalten Ihre Kunden bereits während des Ladevorganges ein direktes Feedback. Zum Beispiel über die geladene Strommenge, die Standzeit und den hinterlegten Ladepreis inklusive einem Einblick in die Rechnung. Dazu bieten die Apps eine Navigationsfunktion, die E-Mobilisten zu Ihrem Ladepunkt führt und wichtige Informationen dazu (Öffnungszeit, Beschränkungen etc.) bereithält.

Auch RFID-Systeme punkten mit niedrigen Einrichtungskosten und geringem Verwaltungsbedarf. Deswegen sind sie z. B. für Unternehmen mit eigenem Fuhrpark aktuell die sinnvollste Lösung. Für jedes Auto gibt es eine RFID-Karte (analog einer Tankkarte), mit deren Hilfe die Ladevorgänge einfach verbucht werden können.

Wenn Sie kein Interesse an zusätzlichen Daten haben, hat ein solches Authentifizierungssystem durchaus seinen Reiz. Langfristig gesehen erscheint die App-Variante in den meisten Unternehmen aber zukunftssicherer.

Wann es sich lohnt, einen Dienstleister mit ins Boot zu holen

Die neue Stromtankstelle führt im Unternehmen zu einem Mehraufwand, der in größeren Organisationen schnell ein beträchtliches Niveau erreicht. Diesen Aufwand können Sie stark reduzieren, wenn Sie mit einem Dienstleister wie Mainova zusammen arbeiten. Von solchen Anbietern erhalten Sie z. B. auch die Auswertungen der Monitoring-Systeme. Nutzerverhalten und andere hilfreiche Statistiken lassen sich so gewinnen, ohne dass Sie einen Mitarbeiter dafür abstellen müssen.

Darüber hinaus übernehmen die Dienstleister den kompletten Abrechnungs-Service mit dem E-Mobilisten. Des Weiteren ermitteln sie eine festgelegte Provision in Abhängigkeit der Ladevorgänge an der Ladestation und transferieren diese regelmäßig an den Standortpartner.

Wenn Sie sich von Anfang an für einen Dienstleister entscheiden, finden sich auch attraktive „All-Inclusive“-Pakete: Wir von Mainova unterstützen Sie beispielsweise in jeder Phase Ihres Stromtankstellen-Projektes; von der Planung über den Aufbau bis hin zur Wartung und Verwaltung. Gerade für Unternehmen ohne technische Expertise oder personelle Ressourcen bietet sich eine solche Rundumversorgung an.

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André Kaufmann

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