Dynamischer Stromtarif

Dynamische Stromtarife unterscheiden sich von klassischen Fixpreistarifen, bei denen der Arbeitspreis über die Dauer der Vertragslaufzeit festgeschrieben ist. Bei dynamischen Tarifen schwankt der Preis, weil sich der Spotpreis – also der Preis für die Beschaffung des Stroms an der Strombörse – dort viertelstündlich ändern kann. Von diesen Schwankungen am Spotmarkt kann man profitieren und idealerweise Stromkosten senken.
Der Spotpreis ist von verschiedenen Faktoren abhängig, z. B. Nachfrage und Angebot, Wetterbedingungen oder Einspeisung erneuerbarer Energien. Weitere Preisbestandteile, wie Steuern und Umlagen oder Netzentgelte, sind auch bei einem dynamischen Stromtarif fix.

Dynamische Stromtarife sind Teil der Energiewende. Immer mehr Strom stammt aus erneuerbaren Energien, daher müssen Erzeugung und -verbrauch bestmöglich zusammenspielen. Denn bei der Erzeugung aus Wind und Sonne gibt es Schwankungen. Da der Strompreis am Spotmarkt vor allem durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird, kann die bewusste Verbrauchsplanung Produktionsspitzen glätten. Mit einem flexiblen Verhalten tragen Kundinnen und Kunden nachhaltig zur Netzstabilität bei und können in günstigen Zeiten den Beschaffungsanteil der Stromkosten senken – eine Win-win-Idee!

Ein intelligentes Messsystem/Smart Meter ergänzt den dynamischen Stromtarif optimal. Denn es erfasst die Verbrauchsdaten automatisch alle 15 Minuten und übermittelt sie täglich an den Energieversorger. Auf diese Weise kann der tatsächliche Verbrauch mit dem aktuellen Börsenstrompreis zur jeweiligen Uhrzeit verrechnet werden. Im Rahmen der Installation eines Smart Meters erhält man entweder einen neuen Zähler oder ein bestehender digitaler Zähler wird mit einer Kommunikationseinheit – dem Smart Meter Gateway – nachgerüstet.

Wichtig: Das intelligente Messsystem muss selbstständig beim zuständigen Messstellenbetreiber beauftragt werden. Im Netzgebiet der NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH ist die Anfrage bequem per Online-Formular möglich. Die Kosten für Anschaffung, Einbau und Installation sind nicht Teil des Mainova Tarifangebots.

Es gibt Zeitfenster, in denen der Spotpreis an der Strombörse negativ sein kann. Dies ist z. B. der Fall, wenn zu viel Strom im Netz verfügbar und das Angebot größer als die Nachfrage ist. In diesem Zeitraum wird der Verbrauch belohnt, damit sich das Netz stabilisiert. Solche negativen Spotpreise gibt Mainova an ihre Kundinnen und Kunden weiter, die so von der Marktsituation profitieren. Die sonstigen Preisbestandteile – wie Steuern oder Umlagen – gelten auch bei negativen Strompreisen unverändert.

Mit einem dynamischen Stromtarif können Kundinnen und Kunden von Preisschwankungen am Strommarkt profitieren. Anstatt eines festen Preises über 12 oder 24 Monate orientiert sich der Preis für die Beschaffung des Stroms am aktuellen Börsenpreis, der sich viertelstündlich ändern kann. Das bedeutet: Wenn Strom gerade günstig ist – etwa nachts oder bei viel Wind und Sonne – zahlt man weniger.
Der Spotpreis für die Beschaffung ist jedoch nur ein Preisbestandteil des dynamischen Tarifs. Weitere Preisbestandteile fallen unabhängig vom Zeitpunkt des Verbrauchs an. Dazu zählen der Arbeitspreis (verbrauchsabhängig) und der Grundpreis (verbrauchsunabhängig).

Der dynamische Stromtarif setzt sich aus dem Spotpreis, dem Arbeitspreis und einem festen Grundpreis zusammen:

1. Dynamischer Spotpreis (verbrauchsabhängig, in ct/kWh): der Preis für die Beschaffung des Stroms an der Strombörse
2. Arbeitspreis (verbrauchsabhängig, in ct/kWh): umfasst zum Beispiel die festgelegten Netzentgelte sowie Steuern, Abgaben und Umlagen
3. Verbrauchsunabhängiger Grundpreis (in €/Jahr)

Der durchschnittliche Spotpreis wird immer für einen Kalendermonat berechnet. Dabei kommt es darauf an, welcher Zählertyp vorhanden ist:

1. iMSys-Kunde (intelligentes Messsystem): Der tatsächliche Stromverbrauch wird viertelstundengenau erfasst. Für jede Viertelstunde wird der Verbrauch mit dem jeweiligen Spotpreis multipliziert. Am Ende wird alles zusammengezählt und durch den gesamten Monatsverbrauch geteilt. So ergibt sich der durchschnittliche Spotpreis für den Monat.
2. SLP-Kunde (Standardlastprofil): Der Verbrauch wird nicht viertelstundengenau gemessen, sondern nach einem festen Verbrauchsmuster verteilt. Dieses Profil teilt den individuellen Jahresverbrauch auf alle Viertelstunden eines Jahres auf, wie es sich aus dem typischen Verbrauchsverhalten eines typischen Haushalts ergibt. Einer Viertelstunde werktags nachts zwischen 04:15 Uhr und 04:30 Uhr wird daher weniger Verbrauch zugeordnet – der Viertelstunde zwischen 20:00 Uhr und 20:15 Uhr an einem Samstag dagegen mehr. Dieser Anteil wird mit dem Spotpreis der jeweiligen Viertelstunde multipliziert. Auch hier wird alles zusammengezählt und durch den Gesamtverbrauch geteilt. Das ergibt den durchschnittlichen Spotpreis, basierend auf dem Standardlastprofil – nicht auf dem tatsächlichen Verbrauchsverhalten zu bestimmten Uhrzeiten.

Das Standardlastprofil (SLP) zeigt, wie typische Privathaushalte in Deutschland ihren Strom über den Tag verteilt verbrauchen – und zwar getrennt nach Samstagen und Sonntagen einerseits und den übrigen Wochentagen andererseits. Es beschreibt also ein typisches Verbrauchsmuster.
 

Wichtig: Das SLP ist unabhängig vom persönlichen Gesamtverbrauch. Egal, ob 10.000 kWh oder 25.000 kWh im Jahr verbraucht werden – das Profil bleibt gleich. Es teilt den Jahresverbrauch so auf alle Viertelstunden eines Jahres auf, wie es sich aus dem typischen Verbrauchsverhalten eines typischen Haushalts ergibt. Eine Viertelstunde werktags nachts um 04:15 – 04:30 Uhr wird daher wenig Verbrauch zugeordnet erhalten, die Viertelstunde 20:00 – 20:15 Uhr an einem Samstag dagegen mehr.
Das bedeutet: Jede Viertelstunde bekommt einen festen Anteil des Gesamtverbrauchs zugewiesen – immer nach dem gleichen Muster. Dadurch fließt jede Viertelstunde mit dem gleichen Gewicht in die Berechnung des durchschnittlichen Strompreises ein.
 

Beispiel: Werden 12.000 kWh im Jahr verbraucht, wird dieser Wert gemäß dem SLP auf alle Viertelstunden des Jahres verteilt. Das gleiche passiert auch, wenn der eigene Verbrauch höher oder niedriger ist – nur die Menge ändert sich, nicht die Verteilung.

Im ersten Monat ist der Börsenpreis fix. Ab dem zweiten Monat erfolgt die Abrechnung zum Börsenpreis, d. h. zum jeweils aktuellen Spotmarktpreis der EPEX Spot SE (Marktgebiet DE Phelix).
Für den Arbeitspreis und den Grundpreis gilt eine Preisgarantie von 1 Monat ausschließlich auf enthaltene Beschaffungs- und Vertriebskosten. Entgelte für Netznutzung, Messung, Abrechnung, Konzessionsabgabe, Steuern und Umlagen werden in jeweils aktueller Höhe weiterberechnet. Mehrkosten im Falle des Einbaus sogenannter „intelligenter Messsysteme” umfasst die Preisgarantie nicht.

Der Vertrag für Mainova Strom Dynamik kann jederzeit mit einer Frist von 1 Monat gekündigt werden.

Die Rechnung wird zugestellt, sobald alle nötigen Daten vorliegen – also der persönliche Stromverbrauch und die aktuellen Preise. Das ist normalerweise in der Mitte des folgenden Monats nach der entsprechenden Abrechnungsperiode (monatlich oder jährlich) der Fall.
Je nachdem, welcher Zählertyp vorhanden ist, gibt es zwei Varianten:

1. Mit einem intelligenten Messsystem/Smart Meter bekommt man monatlich eine Rechnung.
2. Mit einem herkömmlichen Zähler erhalten Kundinnen und Kunden einmal im Jahr eine Rechnung.

Mit der Wahl dieses Tarifs entscheidet man sich für die Kommunikation über den Mainova OnlineService oder das Kontaktformular.

Die aktuellen Strompreise können jederzeit über die Dynamik+ App abgerufen werden. Ab 13 Uhr werden dort die Börsenpreise für den kommenden Tag veröffentlicht. Bis zu diesem Zeitpunkt zeigt die App die viertelstundengenauen Preise der bereits vergangenen Zeiträume an. Die aktuellen Strompreise sind nicht nur in der Dynamik+ App, sondern immer auch online hier auf der Tarifseite einsehbar.

Für den dynamischen Stromtarif bestehen keine besonderen Voraussetzungen. Er kann mit und auch ohne intelligentem Messsystem genutzt werden. Ohne intelligentes Messsystem werden typische Verbrauchsprofile von Privathaushalten in Deutschland, sogenannte Standardlastprofile (SLP), genutzt. Diese zeigen, wann Haushalte in der Regel wie viel Strom verbrauchen. Der Energieversorger verbindet diese Verbrauchsmuster mit den aktuellen Spot-Strompreisen an der Börse. So ergibt sich ein dynamischer Strompreis, bei dem Kunden von niedrigen Börsenpreisen zu bestimmten Tageszeiten profitieren können – auch ohne dass der Stromzähler den tatsächlichen Verbrauch zur aktuellen Uhrzeit übermittelt.
Mit einem intelligentes Messsystem (iMSys) ergeben sich mit einem dynamischen Stromtarif weitere Vorteile: Durch die präzise Erfassung des tatsächlichen Stromverbrauchs ermöglicht es eine gezielte Verbrauchsverlagerung in Zeiten niedriger Strompreise – und damit idealerweise direkte Kosteneinsparungen.

Der grundzuständige Messstellbetreiber lässt sich schnell und einfach über das Netzportal der Verteilnetzbetreiber VNBdigital ermitteln.

Intelligente Messsysteme sind Zähler der neuen Generation. Sie sind nicht zu verwechseln mit den sogenannten modernen Messeinrichtungen. Unter einer modernen Messeinrichtung versteht man einen digitalen Stromzähler mit detaillierter Verbrauchserfassung, es gibt jedoch keine Möglichkeit der Fernauslese und des Datentransfers. Die moderne Messeinrichtung zeigt den aktuellen Zählerstand digital an. Zusätzlich können Verbrauchswerte im Gerätedisplay dargestellt werden.
Intelligente Messsysteme bauen auf diesen digitalen Zählern auf, enthalten aber zusätzlich eine Kommunikationseinheit – das Smart Meter Gateway. Gemeinsam bilden Smart Meter Gateway und moderne Messeinrichtung das intelligente Messsystem. Der Messstellenbetreiber leitet die Verbrauchsdaten verschlüsselt an die berechtigten Marktteilnehmer weiter. Die Zugriffsrechte sind durch den Gesetzgeber streng limitiert. Nur wenn der Zähler über beide Komponenten verfügt, handelt es sich um ein intelligentes Messsystem.

Ein dynamischer Tarif lohnt sich besonders für Betriebe mit steuerbaren Geräten und verschiebbaren Lasten (z. B. E-Autos oder Wärmepumpen) und technikaffine Nutzer, die bereit sind, ihren Stromverbrauch aktiv zu steuern. Für die genaue Erfassung dieser Verbräuche ist ein intelligentes Messsystem erforderlich.

Ein dynamischer Tarif lohnt sich vor allem bei Verbräuchen ab 4.000 kWh/Jahr und besonders dann, wenn die Möglichkeit besteht, Verbräuche in günstige Zeiten zu verlagern. Bei niedrigen Börsenpreisen zu bestimmten Tageszeiten können dann z. B. beim Einsatz des Wäschetrockners, E-Auto-Laden oder Betreiben der Wärmepumpe gezielt Stromkosten gespart werden. Da die Börsenpreise für den nächsten Tag immer schon am Vortag veröffentlicht werden, ist eine Planung für den Folgetag möglich. Für die genaue Erfassung dieser Verbräuche ist ein intelligentes Messsystem erforderlich.

Optimal lässt sich ein dynamischer Stromtarif mit einem Smart Meter nutzen: Ein Smart Meter erfasst den Stromverbrauch viertelstündlich und übermittelt ihn täglich an den Energieversorger. Werden größere Stromverbräuche (z. B. Wäschetrocknen, E-Auto-Laden, Betreiben der Wärmepumpe) gezielt in Zeiten mit niedrigen Preisen verlegt, kann man von niedrigen Börsenpreisen zu bestimmten Tageszeiten profitieren und idealerweise die Stromkosten senken.
Da die Börsenpreise für den nächsten Tag immer schon am Vortag veröffentlicht werden, ist das im Voraus planbar. Noch einfacher geht es mit dem Home Energy Management System von Mainova, dem Dynamikmanager: Er steuert ausgewählte Geräte automatisch so, dass möglichst viel Strom in günstigen Zeiten verbraucht wird.

Vorteile ergeben sich vor allem dann, wenn über den Eigenverbrauch nicht der gesamte Verbrauch abgedeckt wird. In dem Fall kann mit der Dynamikmanager-Option der Eigenverbrauch der PV-Anlage bzw. des Speichers optimiert werden. So bezieht man dann automatisch Strom aus dem Netz, wenn er besonders günstig ist. Die günstige Dynamikmanager-Option kann im Bestellprozesses direkt zum Mainova Strom Dynamik-Tarif dazugebucht werden.

Der Börsenstrompreis bildet die Kosten für die Beschaffung des Stroms ab. Die Beschaffung reagiert auf viele kurzfristige und langfristige Faktoren wie z. B. Nachfrage und Angebot, Wetterbedingungen oder die Einspeisung erneuerbarer Energien. Aus diesem Grund schwankt der Börsenstrompreis und kann sich viertelstündlich ändern.

Ja. Ist zu viel Strom im Netz verfügbar, also das Angebot größer als die Nachfrage, kann der Spotpreis an der Strombörse negativ sein. Solche negativen Spotpreise gibt Mainova an ihre Kunden weiter. Sie profitieren also von der Marktsituation. Die sonstigen Preisbestandteile wie Steuern oder Umlagen gelten auch bei negativen Strompreisen unverändert.

Auf dem Spotmarkt wird Strom im Rahmen von Auktionen kurzfristig für den nächsten Tag gehandelt. Dort treffen Angebot und Nachfrage aufeinander. Das bedeutet: Der Börsenpreis für Strom ist unter anderem davon abhängig, wie viel Strom gerade produziert und wie viel benötigt wird.
Wenn eine große Menge an erneuerbaren Energien zur Verfügung steht oder das Angebot die Nachfrage sogar übersteigt, ist der Preis meist günstiger. Wenn zum Beispiel wetterbedingt weniger EE-Strom vorhanden ist und viele Stromkunden gleichzeitig einen großen Bedarf haben, treibt das den Strompreis an der Börse nach oben. Daneben gibt es weitere Einflussfaktoren wie die Entwicklungen in Konfliktregionen oder politische Beschlüsse, die sich nur schwer prognostizieren lassen.

Mit einem dynamischen Tarif lassen sich vorteilhafte Börsenpreise ausnutzen. Er eignet sich besonders für Betriebe mit steuerbaren Geräten wie E-Auto oder Wärmepumpe sowie für technikaffine Nutzer, die bereit sind, ihren Stromverbrauch aktiv zu steuern und regelmäßig die Strompreise zu beobachten. Indem ein möglichst großer Teil des Verbrauchs in Zeiten verlegt wird, in denen der Beschaffungspreis günstig ist, lassen sich die eigenen Stromkosten gezielt senken. Um exakt den Preis zum Zeitpunkt des Verbrauchs zu zahlen, wird ein intelligentes Messsystem (iMSys), bekannt auch als Smart Meter benötigt. Mainova bietet auch für einen herkömmlichen Zähler den Strom Dynamik-Tarif an.
Die Risiken ergeben sich bei ungünstigen Verbrauchszeiten. Zum Beispiel abends oder bei geringer Einspeisung erneuerbarer Energien können höhere Kosten entstehen. Wem die Beobachtung von Strompreisen und die Steuerung seines Stromverbrauchs im Alltag zu aufwendig ist, für den ist ein Fixpreistarif oft die bessere Wahl.

Nein, bei Mainova Strom Dynamik gibt es keine Ober- oder Untergrenzen für den Spotpreis.

Die Preisgarantie gilt für den ersten Monat ab Lieferbeginn.
Beispiel: Wenn der Lieferbeginn für Strom Dynamik z.B. am 03.03.2026 war, endet die Preisgarantie für den ersten Monat am 02.04.2026.