Entwicklungen am Strom- und Gasmarkt KW46/2021

Energiebeschaffung

17.11.2021

Marktanalyse_Strom_Gas_23082021

Information: Diese Marktanalysen basieren auf Zahlen vom 15.11.

Fundamentale Entwicklung am Energiemarkt

Die Strom- und Gaspreise tendieren zu Wochenbeginn im Vergleich zu den Schlussständen vom Freitag höher. Strom Base Kal. 2022 gewinnt aktuell ca. 4-5 €/MWh und THE für 2022 ca. 2 €/MWh.

In der zurückliegenden Handelswoche verloren die Strom- und Gaskontrakte zunächst an Wert, nachdem die Gasflüsse aus Russland nach Nordwesteuropa (NWE) im Wochenverlauf insgesamt leicht zulegten und damit der Ankündigung des russischen Präsidenten ansatzweise auch Taten folgten. Ab Mittwochnachmittag drehte die Preisrichtung wieder nach oben, nachdem Meldungen über kältere Temperaturen für die zweite Monatshälfte, ungeplante Störungen bei der Gasförderung in der Nordsee sowie Drohungen aus Belarus über mögliche Lieferunterbrechungen durch die Yamal-Pipeline, die auf die politischen Spannungen mit der EU zurückzuführen waren, den Markt erreichten. Heute setzt sich der Preisanstieg fort, nachdem Gazprom keine zusätzlichen Pipeline Kapazitäten über Polen und die Ukraine gebucht hat, sodass der Markt weiter skeptisch bleibt bzgl. der Versorgungslage in den kommenden Wochen und Monaten. Während am Kohlemarkt die Notierungen zuletzt etwas an Wert einbüßten, konnten die EUA’s moderate Gewinne verzeichnen. Impulse könnten hier von den etwas höheren Gaspreisen, die die Kohleverstromung weiter attraktiv erscheinen lassen sowie von der Charttechnik gekommen sein.

Der Preistrend bei Strom und Gas dürfte in den kommenden Tagen seitwärts bis etwas steigend verlaufen, nachdem Gazprom heute keine zusätzlichen Pipeline Kapazitäten für Dezember gebucht hat. Allerdings besteht für das Unternehmen weiterhin die Möglichkeit, z. B. über Tagesauktionen bzw. auch bereits gebuchte Pipeline Kapazitäten, die Gasflüsse nach NWE zu erhöhen, sodass wir Richtung Monatsende auch wieder mit abbröckelnden Notierungen bei Gas rechnen, zumal auch in den nächsten Wochen Einiges an LNG-Mengen nach Europa kommt, was durchaus etwas Zuversicht bzgl. der Versorgungslage bewirken könnte. Nicht Neues gab es in den vergangenen Tagen zum Thema Nord Stream II. Sollten hier Meldungen den Markt erreichen, die den Zeitpunkt der kommerziellen Inbetriebnahme konkretisieren, dürften daraus stärkere Preisbewegungen in die eine oder andere Richtung resultieren.  

Erwartung Preisverlauf für diese Woche

Zunächst erwarten wir bei den Jahresprodukten für Gas und Strom einen seitwärts bis steigenden Preistrend, rechnen aber im weiteren Monatsverlauf dann wieder mit tendenziell sinkenden Notierungen.


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