Fundamentale Entwicklung am Strom- und Gasmarkt

Energiebeschaffung

25.08.2020 | Zuletzt aktualisiert am 26.03.2021

Mann mit Handy vor Bildschirmen

Erstellt von Andrea Haagen

Mit deutlichen Gewinnen von ca. 1,0 bis 1,6 €/MWh gegenüber den Settlements vom Freitag starten die Jahreskontrakte für Base und Peak in die neue Woche. Ausschlaggebend für den Preisanstieg sind vor allem sehr feste Gas- und  EUA-Preise. In Bezug auf die Gewinne bei den EUAs (ca, 2 €/t bzw. ca. + 8 %) vermuten wir, dass verstärkt Käufe einsetzen im Hinblick auf das Thema „Anpassung EU-Klimaziel 2030“, welches im September nach dem Ende der Ferien auf EU-Ebene wieder auf die Agende kommen dürfte und perspektivisch eine deutliche Reduktion des EUA-Angebots in der vierten Handelsperiode (2021-2030) zur Folge haben sollte.

Aktuelle Strompreisentwicklung

Im weiteren Wochenverlauf erwarten wir bei den Jahresprodukten für Base und Peak eine tendenzielle Beruhigung in der Aufwärtsbewegung und wären über eine Rückkehr des Frontjahreskontrakts Base unter die Marke von 40 €/MWh nicht überrascht (aktuell 40,60 €/MWh). Als Gründe für diese Entwicklung sehen wir nach den kräftigen Gewinnen heute kurzfristig leichtes Rückschlagpotential bei den EUA- und Gaskontrakten sowie Preisrückgänge bei den Strom Spot- und Monatsprodukten, die von einer geänderten Wetterlage, d. h. niedrigeren Temperaturen und damit verbunden weniger Stromnachfrage für Klimaanlagen sowie einer erheblich höheren Stromerzeugung mit Windkraftanlagen beeinflusst werden dürften.

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Aktuelle Gaspreisentwicklung
 

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Am Gasmarkt zeigte der Preistrend in den letzten beiden Wochen unter stärkeren Schwankungen insgesamt nach oben, vor allem bei den Spot- und nahe liegenden Terminprodukten. Heute setzt sich der Aufwärtstrend bei deutlichen Wertzuwächsen weiter fort. Das kurze Terminmarktende profitiert einerseits von steigenden Gaspreisen in den USA und in Asien, was zur Folge haben könnte, dass das LNG Angebot in Europa zwar gegenüber den letzten Monaten wieder etwas steigen dürfte, aber im Vergleich zur Vorjahreszeit sowie den Monaten im vergangenen Winter deutlich niedriger ausfallen sollte. Andererseits stützen auch die Spotpreise, die mittlerweile wieder um 8 €/MWh handeln und von einem niedrigeren Gasangebot, bedingt durch Wartungsarbeiten in der Nordsee sowie einer zuletzt langsam anziehenden Nachfrage profitieren. Aufgrund dieser Entwicklung sowie stabilen Ölpreisen im 40er Dollarbereich können auch die Jahresprodukte Wertzuwächse verzeichnen. Nach den starken Gewinnen zuletzt erwarten wir im Wochenverlauf Preisrücksetzer beim Spot und am kurzen Ende des Terminmarkts, da uns der Anstieg auf Basis des aktuellen fundamentalen Umfelds zuletzt doch etwas zu schnell ging. Die Jahres-produkte könnten daher vorübergehend leichte Rücksetzer erleben, wobei wir das Frontjahr am NCG aber weiter im unteren bis mittleren 13er Eurobereich sehen.

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Tina Lott

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