Entwicklungen am Strom- und Gasmarkt

Energiebeschaffung

16.12.2020

Tablet zeigt Grafik einer Preisentwicklung


Aktuelle Strompreisentwicklung

Relativ kalte Temperaturen, steigende Notierungen für die Emissionsrechte sowie sinkende Gasterminpreise waren die wesentlichen Gründe für einen Seitwärtstrend bei den Strom Jahresprodukten in der zurückliegenden Woche. Der Frontjahreskontrakt Base handelte primär im Bereich zwischen 41,65 €/MWh und 43,40 €/MWh. In den kommenden zwei Wochen erwarten wir eine Fortsetzung dieses Trends, wobei der Handel nach unserer Einschätzung vorwiegend im Bereich zwischen 41,0 und 43,6 für Base 2021 stattfinden dürfte. Die Spotpreise sollten auch in dieser Woche die Terminprodukte stützen, da einzelne Tage derzeit im Bereich von 80-100 €/MWh für Base gehandelt werden. In der kommenden Woche werden insgesamt steigende Temperaturen sowie eine höhere Windkrafterzeugung prognostiziert, sodass in deren Folge niedrigere Spot- und nahe liegende Terminpreise auch die Jahresprodukte beeinflussen sollten. Die EUA-Kontrakte werden aktuell von den bevorstehenden Verhandlungen über die Anhebung des Einsparziels für Treibhausgase im Hinblick auf das Jahr 2030 im Preis gestützt sowie vermutlich auch von dem anstehenden Verfallstermin für Optionen auf diese Kontrakte. Sobald diese Termine verstrichen sind, würden uns Gewinnmitnahmen bei den EUA’s nicht überraschen. Stützend für die Strompreise sehen wir die Preisentwicklung bei Gas (siehe Seite 2) und Kohle, wobei Letztere von einer anziehenden Nachfrage in Asien und Europa profitieren dürfte.

Insgesamt erwarten wir unter stärkeren Schwankungen eine Forstsetzung des Seitwärtstrends aus der zurückliegenden Woche. Den Handel für das Frontjahr Base erwarten wir vorwiegend im Bereich von 41,0 bis 43,6 €/MWh. Die übrigen Jahresprodukte sollten einen analogen Preisverlauf annehmen.

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Aktuelle Gaspreisentwicklung

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Unter stärkeren Tagesschwankungen bewegte sich der Frontjahreskontrakt NCG abwärts, nachdem er zu Beginn der letzten Woche ein 5 Wochen Hoch bei 14,41 EUR/ MWh erreichte. Neben diesem technisch bedeutenden Signal lag die Abwärtsbewegung vor allem in nach oben korrigierten Temperaturprognosen begründet. Im Bereich von 13,60 EUR/ MWh ist der Markt gut unterstützt. Wir erwarten aktuell einen festeren Markt bis ca. 14,60 EUR/MWh. Das Downside ist aus unserer Sicht kurzfristig bei 13,35 EUR/ MWh begrenzt.
Weiterhin kalte Temperauren und wenig Wind sollten die Heiz- und Kraftwerksgasnachfrage fördern und den Gasmarkt fundamental stützen.

Unsicherheiten in Bezug auf die Fertigstellung der Nordstream II, die den Markt in der letzten Woche beschäftigten, wirken sich aktuell nicht so stark aus. Sollte sich der Markt in seiner Erwartung einer In-Betriebnahme zum Sommer täuschen sind stärkere Anstiege wahrscheinlich. Für das Q1 sollten die Effekte
bereits eingepreist sein. 

Am Ölmarkt sollten die bullishen Impulse erstmal begrenzt bleiben. Positive Nachrichten zur Impfstoffentwicklung und der Weltwirtschaft reichten zuletzt nicht aus, um die Marke von 50 USD/bl nachhaltig anzugreifen.

Wir erwarten ein leicht ansteigendes Preisniveau bei dem Cal-21-Preis.

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