Stromeinkauf in Unternehmen: Sechs Tipps für den Vertragsabschluss

Energiebeschaffung

05.08.2019

4 Minuten

Stromkosten sind auch für kleine und mittelständische Unternehmen ein Kostenfaktor. Sich beim Stromeinkauf über passende Tarife und ergänzende Dienstleistungen zu informieren, sollte daher auch für Geschäftskunden auf der Agenda stehen. Deswegen nennen wir Ihnen sechs Tipps, die bei der Wahl des passenden Tarifs eine Orientierung bieten.

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Beim Stromeinkauf sollten auch Unternehmen mit geringerem Verbrauch einiges beachten. Dafür haben wir Ihnen sechs wichtige Ratschläge zusammengestellt.

Die Stromkosten sind auch für kleine und mittelständische Unternehmen ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Sich beim Stromeinkauf über passende Tarife und ergänzende Dienstleistungen zu informieren, sollte daher auch für Geschäftskunden mit einem vergleichsweise geringen Verbrauch auf der Agenda stehen. In dem Dickicht aus Versorgern, Angeboten und Services den Durchblick zu behalten, ist aber nicht einfach. Deswegen wollen wir Ihnen in diesem Beitrag sechs Tipps geben, die Ihnen bei der Wahl des passenden Tarifs eine Orientierung bieten.

1. Der Strompreis ist nicht alles

Auch bei Geschäftskunden ist der Preis, den sie für ihren Strom bezahlen, zumeist das ausschlaggebende Kriterium bei der Suche nach dem passenden Anbieter. An dieser Stelle sind allerdings einige Vorurteile im Umlauf: Was die reinen Energiekosten betrifft, sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Versorgern nämlich eher marginal. Hier besteht also weit weniger Sparpotential, als viele glauben. Denn der Gesamtpreis für Strom besteht aus vielen verschiedenen Komponenten, die von den Versorgern größtenteils nicht beeinflussbar sind, vor allem aus Steuern und Abgaben sowie den Netzentgelten. Stattdessen unterscheiden die Stromanbieter sich in erster Linie bei den Dienstleistungen und Services, die Teil ihrer Angebote sind. Darauf kommen wir gleich noch einmal zu sprechen.

Unser Tipp: Der Strompreis ist wichtig – er sollte aber nicht das einzig ausschlaggebende Kriterium bei der Tarifwahl sein. Zumal vermeidliche Top-Angebote von „Billiganbietern“ oft mit Vorsicht zu genießen sind. Stattdessen sollten Sie auch darauf achten, welche Dienstleistungen Teil der Vertragsangebote sind. Und welche davon für Ihre Organisation von Bedeutung sind.
 

2. Gute Planung ist das A und O

Damit sie auf bestimmte Preispakete zugreifen können, gelten für Geschäftskunden in der Regel bestimmte Verbrauchsgrenzen. Entscheiden Sie sich für ein solches Paket, sollten Sie allerdings genau einschätzen können, wie hoch Ihr Verbrauch während des Vertragszeitraums sein wird. Zwar sind solche Pakete aufgrund ihres Preises oft sehr attraktiv. Überschreiten Sie die vertraglich fixierte Abnahmemenge, kommt es jedoch zu Mehrzahlungen, die dazu führen, dass Sie am Ende schlechter wegkommen als dies bei anderen Tarifen der Wahl gewesen wäre.

Unser Tipp: Bereits vor der Suche nach dem passenden Angebot ist es wichtig, die eigenen Verbrauchsdaten zu kennen und die weitere Entwicklung abzuschätzen. Orientierung bieten hierbei die Nettobeträge Ihrer letzten Jahresabrechnungen.
 

3. Kurze Vertragslaufzeiten sind kein heiliger Gral

Im Internet ist häufig zu lesen, dass sich Kunden beim Stromeinkauf lieber für kürzere Vertragslaufzeiten entscheiden sollten. Nach unserer Erfahrung sind solche Empfehlungen aber mit Vorsicht zu genießen. Deutet sich an, dass es auf dem Markt zu einem Preisanstieg kommen wird, ist es zum Beispiel ratsamer, einen längerfristigen Vertrag abzuschließen und sich somit vor Preisanstiegen zu schützen. Gerade in solchen Fällen bietet es sich außerdem an, ein Leistungspaket mit einer Preisgarantie zu buchen. Umgekehrt ist es natürlich möglich, dass auf dem Strommarkt mit fallenden Preisen zu rechnen ist. Dann sind selbstverständlich eher kürzere Vertragslaufzeiten zu empfehlen.

Unser Tipp: Stromversorger, die bereits lange auf dem Markt aktiv sind, können die Preisentwicklung auf den Großmärkten in der Regel sehr zuverlässig prognostizieren. Vor allem, wenn sie über eigene Analysten verfügen, die sich intensiv mit den Entwicklungen an der Strombörse EEX in Leipzig befassen. Eine Zusammenarbeit mit solchen Anbietern führt in der Regel zu sehr fruchtbaren Ergebnissen.
 

4. Kaution und Stromeinkauf, das passt nicht

Manchmal finden sich bei der Suche nach dem besten Strompaket Angebote, die aufgrund ihres Preises sehr verführerisch wirken. Einen Haken gibt es dann aber meistens doch: Die Anbieter verlangen dafür eine Vorzahlung bzw. eine Kaution. Davon raten wir grundsätzlich ab. Denn es kam schon oft genug vor, dass solche Anbieter insolvent gegangen sind – und die Vorauszahlungen der Kunden ein für alle Mal verloren waren.

Unser Tipp: Stromtarife, die Sie nur mit Vorkasse erhalten, sind immer mit einem Risiko behaftet. Vor allem, wenn die Angebote von kleineren Anbietern stammen, die noch nicht lange auf dem Markt vertreten sind. Daher sollten Sie um solche Angebote lieber einen Bogen machen.
 

5. Persönlicher Service ist wichtig

Wir erinnern uns an Punkt eins: Der Strompreis ist nicht alles. Allzu häufig unterschätzen Kunden bei der Tarifwahl die Vorteile, die sich durch die Service-Leistungen der Anbieter für sie ergeben können. Teil des Angebots der Versorger ist zum Beispiel häufig eine umfassende Energieberatung. Sie verkaufen ihren Kunden nicht einfach nur Strom, sondern helfen ihnen darüber hinaus dabei, Einsparpotentiale zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Zum Beispiel in Bereichen wie Verbrauch, Eigenstrom oder Digitalisierung. Auf diesem Weg gelingt es Kunden häufig, ihre Energiekosten langfristig zu reduzieren. Dadurch sparen sie in vielen Fällen mehr Geld, als dies bei einem vermeidlich günstigeren Tarif der Fall wäre.

Unser Tipp: Achten Sie bei der Anbieterauswahl auch auf die Service-Leistungen des Anbieters. Im Idealfall entwickelt sich kein reines Käufer-Verkäufer-Verhältnis, sondern eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, mit deren Hilfe Sie den Kostenfaktor Strom auf lange Sicht viel besser in den Griff bekommen.

6. Ein Stromvertrag ist keine Doktorarbeit

Haben Sie das auch schon erlebt? Sie sitzen am Schreibtisch, halten einen Vertrag in der Hand und fragen sich: „Soll ich das wirklich alles lesen? Oder unterschreibe ich einfach und verlasse mich auf den netten Kundenberater?“ Zu solchen Szenarien sollte es bei der Unterschrift eines Stromvertrags erst gar nicht kommen! Im Idealfall umfasst das Vertragswerk nur wenige Seiten und ist klar und logisch aufgebaut. Mehr braucht es in der Regel auch nicht. Schließlich haben nur wenige Kunden Zeit und Lust, den halben Nachmittag mit trockener Lektüre zu verbringen.

Unser Tipp: Von Verträgen, die 20 Seiten oder länger sind und darüber hinaus viel Kleingedrucktes beinhalten, sollten Sie lieber die Finger lassen. Die wichtigsten Details der künftigen Zusammenarbeit lassen sich auch deutlich kürzer auf den Punkt bringen – und zwar so, dass sich Kunden ohne große Mühe einen finalen Überblick zu den künftig geltenden Vereinbarungen verschaffen können.
 

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Andreas Knoche

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