Die eigenen Klimaziele erreichen: dank grünem Strom per PPA
20.10.2025
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170 ha Fläche, 321.000 PV-Module, fast 200 GWh Jahres-Stromertrag, 11 Monate Bauzeit: Der Solarpark „Boitzenburger Land“ ist ein Vorzeigeprojekt der Energiewende. Die Direktvermarktung des Ökostroms über PPA bringt Unternehmen viele Vorteile.
Themenübersicht:
Circa 70 km nördlich von Berlin liegt der Solarpark Boitzenburger Land – eine der größten Photovoltaikanlagen in Deutschland. Mainova ist an diesem Leuchtturmprojekt nicht nur beteiligt, sondern vermarktet den gesamten Stromertrag direkt. Und das vor allem über sogenannte Power Purchase Agreements (kurz: PPA). Damit kann die große Nachfrage nach bezahlbarer grüner Energie noch besser bedient werden. Dank der maßgeschneiderten Lieferverträge wirkt der PV-Strom aus der Uckermark auch in unserer Heimatstadt Frankfurt: Für Unternehmenskunden ist hochwertiger Ökostrom per PPA ein wichtiger Baustein der eigenen Umweltleistungen.
PV-Park Boitzenburger Land – einer der größten PV-Parks Deutschlands
Der PV-Park Boitzenburger Land ist einer der größten in Deutschland. Mainova ist mit 75 % beteiligt. Die Zahlen sind beeindruckend:
- 170 ha: Diese Fläche nimmt der PV-Park ein, was der Größe von rund 240 Fußballfeldern entspricht.
- 321.000 PV-Module: Damit könnte man nahezu die gesamte Fahrstrecke von Frankfurt bis ins nördlich von Berlin gelegene Boitzenburg mit Modulen belegen.
- 192.522.581 kWh: Diese Strommenge wurde im Jahr 2024 produziert. Mit dieser Menge lassen sich rechnerisch rund 62.500 Haushalte versorgen.
- 11 Monate: Die schnelle Bauzeit gilt als Rekordwert.
„Bei der Projektentwicklung von PV- und Windparks gehen wir ganzheitlich vor“, erläutern Moritz Möller, Bereichsleiter Erneuerbare Energien, und Tobias Müller, Abteilungsleiter Asset Management und M&A, der als Projektleiter den PV-Park Boitzenburger Land betreut hat. Ganzheitlich bedeutet, dass Mainova auch nach der Projektentwicklung weiterhin als Partner vor Ort agiert und den Strom für Kundinnen und Kunden nutzbar macht. In Boitzenburg vermarktet das in Frankfurt ansässige und deutschlandweit agierende Energiedienstleistungsunternehmen sogar die gesamte erzeugte Strommenge und setzt dabei vor allem auf sogenannte Power Purchase Agreements (PPA).
Was ist ein PPA?
Was kompliziert klingt, ist für Geschäftskunden eine sehr einfache und komfortable Lösung. Mit einem PPA schließt das Unternehmen einen direkten Stromliefervertrag mit Mainova und weiß dank der Herkunftsnachweise genau, wo der umweltfreundliche Sonnenstrom erzeugt wurde. Gleichzeitig verschafft ein PPA finanzielle Planungssicherheit, denn der jeweils individuell vereinbarte Preis ist in der Regel langfristig fixiert, sodass sich Unternehmen von den Entwicklungen am Strommarkt unabhängig machen. Die Preisstabilität verbessert die eigene Planungsgrundlage. Und auch Privatkunden profitieren von PPAs: Denn die Betreiber eines PV-Parks verzichten auf die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, wodurch die deutschen Stromkunden entlastet werden.
PPA – mehr als ein Stromliefervertrag
Ein PPA ist mehr als ein Stromliefervertrag. Mit einem Power Purchase Agreement unterstützt Mainova Unternehmen dabei, ihre CO2-Ausstöße zu reduzieren, die Umweltbilanz zu verbessern – und so einen belegbaren Beitrag für das Erreichen der eigenen Klimaschutzziele zu leisten. In Kombination mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz oder smarten Anwendungen kann ein PPA beispielsweise dazu führen, dass sich das Nachhaltigkeitsrating eines Unternehmens verbessert. Dies unterstreicht nicht nur die eigene grüne Positionierung, sondern kann auch Vorteile bei der Kreditfinanzierung oder dem Auftritt am Kapitalmarkt bringen. Die Power Purchase Agreements mit Strom aus Boitzenburg sind sogenannte OffSite PPAs. OffSite PPA bedeutet, dass Mainova den Strom über das öffentliche Netz bilanziell an den Vertragspartner zusammen mit Herkunftsnachweisen liefert.
Was Mainova ebenfalls anbietet, ist das PV OnSite PPA-Modell. Im Gegensatz zur OffSite PPA-Lösung wird dabei eine Photovoltaikanlage direkt auf dem Gelände des Unternehmens errichtet und der Strom wird direkt vor Ort verbraucht, wodurch sogar noch Netzentgelte eingespart werden. Der in Wiesbaden ansässige Automatisierungsspezialist Eckelmann AG hat sich beispielsweise für dieses Modell entschieden.
Von der Messe bis zur Straßenbahn: Wie grüner Strom aus der Uckermark in Frankfurt wirkt
OffSite PPA am Beispiel Messe Frankfurt
Eines der Unternehmen, das auf PV-Strom aus der Uckermark setzt, ist die Messe Frankfurt. Mit knapp 600.000 m² Grundfläche und elf Hallen mit mehr als 370.000 m² betreibt das weltweit tätige Unternehmen den gemessen an der Ausstellungsfläche drittgrößten Messeplatz des Planeten. Die Messe sieht sich als Treiber für den Klimaschutz und nachhaltiges Event-Business und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu agieren. So hat das Unternehmen kürzlich das Audit für das international anerkannte Umweltmanagementsystem EMAS (Eco Management and Audit Scheme) erfolgreich absolviert und sich dabei verpflichtet, seine Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern. Seit 2024 deckt das Unternehmen 30 % seines Strombedarfs mit Sonnenstrom aus dem PV-Park Boitzenburger Land und unterschrieb dafür einen Zehn-Jahres-Vertrag.
Planungs- und Kostensicherheit
„Das Power Purchase Agreement verschafft der Messe Frankfurt Planungs- und Kostensicherheit. Mainova als verlässlicher, regionaler Partner an unserer Seite ermöglicht es uns, zukünftig durch das PPA den derzeit hochwertigsten Ökostrom am Markt zu beziehen, und das aus einer eindeutig nachvollziehbaren Quelle”, erläutert Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, die mit Mainova schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet. Zum Beispiel nimmt das Unternehmen an dem von Mainova initiierten Business Energieeffizienz-Netzwerk (BEEN) teil. Für die zusätzlich zum PPA benötigte Strommenge bezieht die Messe Ökostrom von Mainova.
Referenzprojekt Verkehrsgesellschaft Frankfurt: PPA als Baustein im Nachhaltigkeitsset der VGF
Ein weiterer Abnehmer des Mainova-Stroms aus der Uckermark und ebenfalls Mitglied im Business Energieeffizienz-Netzwerk Rhein-Main ist die Verkehrsgesellschaft Frankfurt. Die VGF ist das Verkehrsunternehmen für den Schienenverkehr der Stadt. Mit neun U-Bahn- und zehn Straßenbahnlinien sorgen rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und rund 400 Schienenfahrzeuge dafür, dass die Menschen in der Stadt mobil sind. Im Jahr 2024 nutzten mehr als 182 Mio. Fahrgäste die Dienstleistungen der VGF. Und die sind energieintensiv. Bei 156 Mio. kWh Strom lag zuletzt der Jahresverbrauch.
Die Erfahrungen mit PPA stimmen positiv
Seit 1. Januar 2024 bezieht die Verkehrsgesellschaft nun für zunächst 10 Jahre rund 13 % ihres Strombedarfs aus dem PV-Park im Boitzenburger Land. Die übrige Strommenge bezieht die VGF über einen Ökostrom-Vertrag, ebenfalls in Kooperation mit Mainova. Die bisherigen Erfahrungen stimmen die Verantwortlichen positiv – sowohl in ökologischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. „PPA ist ein wichtiger Baustein, um unsere Energieversorgung ökologisch zu gestalten”, sagt Moritz Richter. Der Energiemanager der VGF schätzt den direkten Strombezug aus erneuerbaren Quellen als besonders hochwertig ein, denn beim PPA entsteht eine direkte Verbindung zwischen Erzeuger und Abnehmer. „Um 14 Uhr werden wir beliefert, um 14 Uhr entsteht das Zertifikat – das ist die hochwertigste Lösung, um Ökostrom zu beziehen”, fasst der 40-Jährige die Vorzüge zusammen. Der Abschluss des PPAs mit Mainova über Strom aus dem PV-Park im Boitzenburger Land war für die VGF ein Pilotprojekt – mit aufwändigen Abstimmungen im Vorfeld. „Einen Vertrag zu machen ist das eine, der anschließende Alltag ist der zweite Punkt. Wir sind mit dem Monitoring und dem monatlichen Reporting sehr zufrieden und möchten diesen Weg gerne weitergehen”, blickt der gelernte Wirtschaftsingenieur voraus und sieht mittelfristig eine PPA-Anteil von bis zu 30 % als möglich an: „Wir würden gerne mehr solcher PPAs abschließen, wenn es sich ergibt und zum tatsächlichen Strombedarf passt.”
Nachhaltigkeit in Unternehmen: individuelle Lösungen im Fokus
Die Beispiele von Messe und VGF zeigen: Nachhaltigkeit in Unternehmen ist oft sehr individuell und es lohnt sich, jeden einzelnen Prozess auf mögliche Einspar- und Effizienzmaßnahmen hin zu untersuchen. Die VGF geht diesen Weg weiter. Derzeit arbeitet das Unternehmen an der Implementierung eines Umweltmanagementsystems und plant unter anderem den weiteren Ausbau von Photovoltaikanlagen auf den eigenen Liegenschaften.
Gebündelte Energiekompetenz von der Projektierung bis zur Abrechnung
Kundenbeispiele wie die Messe Frankfurt und die VGF sind auch für Moritz Möller und Tobias Müller Motivation, weitere Erneuerbare-Energien-Projekte voranzutreiben. Seit Mainova im Jahr 2011 den ersten Windpark erworben hat, ist das Portfolio stetig gewachsen und umfasst aktuell 14 Windparks mit insgesamt 115 MW Leistung und fünf PV-Parks mit 167 MW Leistung. Dank ihrer gebündelten Kompetenz bietet Mainova einen umfassenden Service aus einer Hand, von der Planung und Projektierung eines PV- oder Windparks über die Kommunikation mit Politikern und Bürgern vor Ort bis zur monatlichen Abrechnung der Kundinnen und Kunden. Bei künftigen Projekten sollen noch weitere Elemente dazu kommen. „Wir können auch einen Tarif für Bürgerinnen und Bürger anbieten. So können die vor Ort Wohnenden direkt von einem Erneuerbare-Energien-Projekt in der Nachbarschaft partizipieren”, erläutern Möller und Müller. Aktuell arbeitet das Team an weiteren Projekten mit einer möglichen Leistung von rund 500 MW, zum Beispiel entsteht im Frankfurter Stadtteil Nieder-Erlenbach ab Januar 2026 ein Windpark mit vier Anlagen und einer Leistung von 27,2 MW.
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