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Chancen ergreifen

Mainovas Geschäftsjahr 2022

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

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das Jahr 2022 hat ein neues Schlaglicht auf die Energiewirtschaft geworfen. Entwicklungen wie Preissteigerungen und Preisausschläge, die sich schon in den Monaten vor Ausbruch des Kriegs gegen die Ukraine abzeichneten, verschärften sich nochmals massiv. Beides forderte die Energieversorger ebenso wie Verbraucherinnen, Verbraucher und Unternehmen immens.

Weiterhin brachten die hohe Volatilität in den Märkten für Strom und Gas sowie die angespannte Verfügbarkeit von Erzeugungskapazitäten in Europa enorme unternehmerische Risiken für die Energiewirtschaft mit sich. All das hatte wesentlichen Einfluss auf unseren Geschäftsverlauf.

Vor dem Hintergrund dieses äußerst turbulenten Marktumfelds hat Mainova im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 125,4 Mio. Euro ein, wenn auch im Vergleich zum Vorjahr niedrigeres, so doch zufriedenstellendes bereinigtes Konzernergebnis (EBT) erwirtschaftet.

Die immensen Risiken beschäftigen uns weiterhin. Doch wo Schatten ist, da ist auch Licht. Eine moderne transformierte Energielandschaft bringt Chancen mit sich. Chancen, die wir ergreifen. So konnten wir im zurückliegenden Geschäftsjahr unter Beweis stellen, dass Mainova ein durch und durch verlässlicher Partner ist, der seinen Kundinnen und Kunden, den Menschen, den Unternehmen, der Stadt und der Region zur Seite steht. Mit sehr gutem Kundenservice und individuellen Lösungen. Und natürlich auch mit unserem direkten Wertbeitrag für die Stadt Frankfurt in Höhe von 113 Mio. Euro. Dieser finanziert wichtige Bereiche wie den öffentlichen Personennahverkehr und die Bäderbetriebe in unserer Stadt und ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung von Lebensqualität in Frankfurt.

Auch dass angesichts der Energiekrise mehr Tempo in den Ausbau erneuerbarer Energien kommt, ist eine dieser Chancen. Um hier entsprechende Projekte voranzubringen, haben wir 2022 unsere Investitionen in Klimaschutz und Versorgungssicherheit im Vergleich zum Vorjahr auf 340 Mio. Euro verdoppelt. Und wir beabsichtigen, in den nächsten fünf Jahren über 2 Mrd. Euro zu investieren. Den Fokus legen wir dabei auf den Netzausbau, die weitere Digitalisierung und insbesondere die Dekarbonisierung unserer Erzeugung. Unser Ziel ist es, dass Mainova bis spätestens 2040 klimaneutral ist.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir einen klaren Plan erarbeitet: unsere Dekarbonisierungsstrategie. Damit beschleunigt Mainova den Umbau der Energieerzeugung und treibt den Klimaschutz weiter intensiv voran. Dafür bauen wir unser Erneuerbare-Energien-Portfolio mit einem der größten deutschen Solarparks und weiteren Projekten stark aus. Wir rüsten unser Heizkraftwerk West zu einem Vorbildkraftwerk um, das für die zukünftige Nutzung von Wasserstoff vorbereitet sein wird. Unser Biomasse-Kraftwerk im Frankfurter Osten binden wir an unser Fernwärmenetz an und erschließen die Nutzung lokaler Abwärme aus Rechenzentren zur Wärmeerzeugung. Gleichzeitig betreiben wir in Frankfurt eines der deutschlandweit größten Stromnetz-Ausbauvorhaben innerhalb einer Stadt und weiten unsere Angebote im Bereich Elektromobilität aus. Damit erreichen auch unsere Kundinnen und Kunden ihre eigenen Nachhaltig­keitsziele.

Unsere Ziele sind ambitioniert. Um sie in der kurzen Zeit erreichen zu können, müssen klare Rahmenbedingungen gegeben sein. Dazu gehören ausreichend grüne Elektronen und grüne Moleküle im Markt, insbesondere ein beschleunigter Hochlauf der Wasserstoffversorgung. Auch sollte der gemeinsame Betrieb von Wasserstoff- und Gasnetzen ermöglicht werden. Darüber hinaus sind gesicherte Leistungen an wasserstofffähigen Gas-Kraftwerken zum Ausgleich der volatilen erneuerbaren Energien zwingend erforderlich. Und wir brauchen insgesamt beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren, passgenaue Förderungen sowie die Verfügbarkeit von Investitionskapital, Arbeitskräften und Baufirmen. Das sind viele Faktoren, die aber alle entscheidend für das Gelingen der Energiewende sind. Und sie zeigen: Es ist eine Gemeinschaftsaufgabe.

Was kommt im Jahr 2023? Diese Frage ist schwer zu beantworten. Denn das schwierige energiewirtschaftliche Marktumfeld in Verbindung mit dem andauernden Krieg in der Ukraine sowie den vielfältigen politischen Eingriffen in den Markt führen weiterhin zu erheblichen Unsicherheiten. Diese werden auch zukünftig einen deutlichen Einfluss auf unseren Geschäftsverlauf haben, was eine verlässliche Prognose erschwert. Wir erwarten vor diesem Hintergrund ein bereinigtes EBT in etwa auf dem Niveau des Jahrs 2022.

Ich bin froh, sagen zu können, dass sich Mainova in diesem turbulenten Marktumfeld gut behauptet. Auch, weil wir seit Jahren die Weichen richtig gestellt haben. Unser diversifiziertes Geschäftsmodell und unsere Strategie „Mainova 2028“ tragen dazu bei, unsere Vision „Erste Wahl für Energielösungen“ Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei unverzichtbar: unsere vielen Fachexperten und Fachexpertinnen, die mit großem Einsatz und breitem Know-how dafür sorgen, dass unser Unternehmen stabil durch diese herausfordernde Zeit kommt. Ihnen gilt mehr denn je unser Dank. Vor allem aber danke ich Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre. Ihr Vertrauen gibt uns den Antrieb, unsere hochgesteckten Ziele zu erreichen.

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Dr. Constantin H. Alsheimer
Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG

Mainova Geschäftsjahr 2022

Geschäftsbericht der Mainova AG

Der Geschäftsbericht 2022